DAS LETZTE: Taliban, 031012

Ein Gespenst geht um in Südtirol – das Gespenst der Taliban. Der alte Marx verzeihe die Anleihe an seinem Kommunistischen Manifest. Da ließ sich der sonst so sanfte Landesrat Florian Mussner von der Tageszeitung das Schreckenswort in den Mund legen: Ja, die Kerle von der Usc di Ladins (das ist die glorreiche, seit 62 Jahren erscheinende und heuer mit einem Claus-Gatterer-Anerkennungspreis geadelte Wochenzeitung der Union Generela), diese Kerle seien Taliban, und es sei zum Sich-fürchten vor denen. Betitelung und Vorwurf sind heftig, aber auch die ladinischen Freunde sollten nicht gar zu zimperlich sein in der Polemik. Eine klare Aussprache ist allemal besser als alles schwammige political correctness. Überraschen muss allenfalls, dass es ausgerechnet die Sanften in der Politik sind, die neuerdings ihre Gegner mit den islamistischen Extremisten vergleichen. Der Grüne Hans Heiss sprach unlängst von „Taliban-Grünen“. Er nannte keine Namen, und so durfte sich niemand gemeint fühlen.
flor

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