Ratschings: Gegen Handy – Mast im Dorf

Gegen Handy -Mast im Dorf   (Dolomiten, 2.10.2012)

Bürgerinitiative gegründet – 800 Unterschriften – Bürgerversammlung am 10.Oktober Stange. (gya/mf).

Als vor einigen Tagen bekannt wurde, dass mitten in der Sportzone in Stange ein Handy -Mast mit einer Höhe von 34 Metern gebaut wird, gingen die Wogen hoch: Die Bürger fühlen sich von der Gemeinde übergangen. Mittlerweile wurde eine ,,Bürgerinitiative für eine lebenswerte Gemeinde“ gegründet und an den Häusern im Dorf sind zahlreiche Protest -Plakate zu sehen. Am 15. Februar dieses Jahres wurde im Gemeinderat Ratschings über den Verkauf des besagten Grundstückes und den Bau eines Handy -Mastens diskutiert. Errichten wird diesen die Rundfunkanstalt Südtirol (RAS). ,,Niemand von den von uns gewählten Vertretern hat es für nötig gehalten, uns zu informieren“, entrüstet sich eine Mutter. Die gesundheitlichen Risiken einer solchen Anlage seien besonders für Kinder und Jugendliche nicht absehbar, betonte sie.Die Bürgerinitiative kreidet der Gemeindeverwaltung an, dass sie nicht über das Vorhaben, eine so große Funkzentrale zu errichten, informiert habe, obwohl diese einen großen Eingriff in das Wohlbefinden der Bürger darstelle. Auch die Mitglieder der Bürgerinitiative sind sich dessen bewusst, dass es einen Sendemast für einen besseren Handy – und Fernsehempfang braucht. Aber mitten in der Sportzone und in unmittelbarer Nähe des Kindergartnens, der Grundschule, eines Spielplatzes, der Wohnsiedlung und der Naherholungszone Mareiter Bach sei dies ,,ein Wahnsinn“. Auch bedeute dieser Sendemast eine Wertminderung der Liegenschaften, denn ,, wer will schon in unmittelbarer Nähe eines solchen wohnen?“, kritisierte ein Anwohner. Die Bürgerinitiative ist überzeugt, dass es genug Felder und Grundstücke weitab vom Dorf gäbe, wo Sendemasten kaum stören würden. Die Bürgerinitiative rund um Esther Neiderwieser, Doris Psenner, Antonio Careri, Erika Volgger und Wolfgang Hauber will nun für ein lebenswetes Dorf kämpfen. Auch in den Gemeinden Gsies und Kurtatsch konnte durch Bürgerinitiativen der Bau von Sendemasten im Dorf gestoppt werden. Am Mittwoch, 10. Oktober, organisiert die Bürgerinitiative um 19 Uhr im Gemeindesaal von Stange eine Versammlung zum Thema ,, Sendemasten und Handyumsetzer – Sorgsamer Umgang mit Elektrosmog“. Als Referent wird unter anderem Luca Verdi vom Labor für physikalische Chemie des Landes sprechen. Die Bürgerinitiative hat außerdem eine Unterschriftenaktion gegen den Handy – Masten im Dorf gestartet. Innerhalb von vier Tagen wurden bereits 800 Unterschriften gesammelt. Drei Fragen an Bürgermeister Sebastian Helfer: ,,Dolomiten“: Warum wurden die Bürger im Vorfeld nicht über den geplanten Sendemast informiert? Sebastian Helfer: Wir haben es wohl unterschätzt, dass dieser Mast für die Bevölkerung so schlimm ist und deshalb auch keine Bürgerversammlung organisiert. Es sind nicht viele Informationen geflossen, dafür müssen wir nun die Verantwortung übernehmen. ,,D“: Wird die Gemeinde nun eine Bürgerversammlung organisieren? Helfer: Wir haben überlegt, eine Bürgerversammlung zu organisieren. Nun organisiertaber die Bürgerinitiative eine solche. ,,D“: Ist ein Alternativstandort denkbar? Helfer: Ich werde mit den Landesämtern Kontakt aufnehmen, um zu sehen, wie weit die Verhandlungen schon fortgeschritten sind. Wir werden uns bemühen, einen anderen Standort und eine bessere Lösung zu finden, obwohl das nicht einfach sein wird. (mf)

 

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