Eine Nachlese von Michil Costa zu den Toblacher Gesprächen

Wenn Taugenichtse das Werk Gottes zerstören.

Schlimme Tage durchleben wir gerade. Zum X-ten Male erleben wir in Italien Niederträchtigkeiten, Lügen, Korruption, Ambitionen und Selbstgefälligkeit. Man wundere sich also nicht, wenn die Leute, die diese Taugenichtse gewählt haben, das Werk Gottes zerstören. Und auch nicht darüber, dass sie sich um kein lebendiges Wesen außer sich selbst kümmern.
Böse und grausame Gedanken kommen mir in solchen Momenten in den Sinn. Weder gut noch mitleidsvoll will ich sein. In solch nervigen Momenten möchte ich am liebsten eine alte Zirbelkiefer unter dem Peitlerkofel sein; weit weg von allem und allen.
Warum waren bei den Toblacher Gespräche nur wenige Unternehmer, Hoteliers und Bürgermeister anwesend? Und warum heuer kein einziger Südtiroler Landesrat? Und doch hat man in Toblach über die Probleme der Welt gesprochen. Ach ja, richtig … wegen des großen, viel gepriesenen und wichtigen Innovation Festivals. Wir wollen sicherlich nicht die Wichtigkeit von Technik und Technologie sowie von Entdeckungen und Innovationen in Frage stellen. Aber was gibt es Wichtigeres für das Leben des Menschen als Wasser und Boden?

Es wimmelt nur so von Lebewesen unter unseren Füßen. Unter der Erde gibt es viel, viel mehr von ihnen als oberhalb. Wir wissen es wahrscheinlich nicht: wüssten wir es nämlich, so würden wir nicht weiterhin den wertvollen Boden wasserdicht machen, festigen, massakrieren und ausbeuten. Millionen von Lebewesen werden pro Quadratmeter vernichtet, wir nehmen der Erde ihr Innenleben. Wir manipulieren gerade den Puls der Natur: Wir denken, dass sich alles um die Einhaltung unserer Rechte dreht, aber wir armen Ignoranten sind uns gar nicht bewusst, dass wir uns gerade selbst umbringen.
Für das heilige Wirtschaftswachstum opfern wir alles. Parkplätze werden in Wiesen gebaut, Einkaufszentren erweitert, Dörfer, die zu Städten werden. In den Städten leben bereits mehr Menschen als auf dem Land; Städte, die zu Slums und Bidonvilles werden. Und die Fruchtbarkeit schwindet, Hektar für Hektar.

Wir nehmen den Armen das Essen, um Fleisch für die Reichen zu produzieren. Für einen Kilo Rindfleisch braucht es 7 – 10 Kilo Getreide. Wir produzieren weiterhin Biokraftstoff in afrikanischen Gegenden mit Wassermangel, indem wir uns der Chemie bedienen, und das ist das Maximum an Perversion. Taten, die mit menschlichen Verbrechen gleichgesetzt werden müssten; aber es stehen zu viele Interessen auf dem Spiel, allen voran jene der Spekulanten, die der Hochfinanz im Agrar – und Nahrungsmittelsektor zu Gewinnen verhelfen. Auf Kosten derer, die den Hungertod sterben: 30.000. Täglich.

Wir glückliche und reiche Bewohner dieses Landstreifens, sauber und wohlgenährt, können uns nur schwer vorstellen, was Hunger ist. Wir halten den Appetit im Zaum oder aber versuchen Hunger zu bekommen, um uns ein üppiges Essen genehmigen zu können. Das Glück kann uns nicht immer mehr geben, denn mit unseren Mitteln wachsen auch unsere Wünsche. Wir Sklaven der Äußerlichkeiten müssen langsam verstehen, dass das Leben wie eine Waage funktioniert. Alles kehrt zurück. Im Guten wie im Bösen. Das ist der Grund warum wir aufhören müssen, den Boden auszubeuten, auch hier in Südtirol.

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