Soldatengedenken: Ein historischer Moment

TZ, Dienstag, 6. November 2012

Am 2. November fand die gesamte Feier der Alpini des sechsten Regiments Bruneck mit Kranzniederlegung nicht  beim Alpinidenkmal, sondern am Waldfriedhof statt.  Dieser Moment ist von enormer Bedeutung und hat eine große Strahlkraft. Diese große Geste wird jetzt auch der ANA nahegelegt.Die Feier mit Kranzniederlegung am heurigen 2. November wurde für die Stadt Bruneck zum historischen Tag. „Das erste Mal in der Nachkriegsgeschichte fand die Feier mit Kranzniederlegung der Alpini des sechsten Regimentes Bruneck  nicht beim   Alpinidenkmal, sondern am Waldfriedhof  statt“, so der Brunecker Bürgermeister Christian Tschurtschenthaler erfreut. Für den Bürgermeister ist es ein historischer Moment mit großer Strahlkraft. „Das bedeutet, dass die Alpini sehr wohl nach vorne schauen, und für ein friedliches Zusammenleben kämpfen“, so der Bürgermeister. Die Europäische Union hat vor gar nicht langer Zeit den Friedensnobelpreis bekommen. „In unserer kleinen Gemeinschaft haben sich jetzt die Alpini  viel Lob verdient, denn mit der Kranzniederlegung am Waldfriedhof hat man im kleinen viel zum Frieden beigetragen“, so der Bürgermeister.

Eine kleine Geste mit großer Wirkung. Der Brunecker Vizebürgermeister Renato Stancher hat sich für eine andere Lösung entschieden. Er besuchte  als Vertreter der ANA und als Privatperson das Alpinidenkmal. Anders die Alpini. „Das sechste Alpiniregiment hat Größe gezeigt“, so Christian Tschurtschenthaler, „es wäre aber an der Zeit, dass auch die Vertreter der ANA den Soldatenfriedhof bzw. Waldfriedhof als Ort der gefallenen Soldaten anerkennen und dort ihren Kranz niederlegen.“ Der italienische Militärpfarrer brachte es bei seiner Rede auf den Punkt: „Gerade der Soldatenfriedhof ist der richtige Ort, um an die Gefallenen aller Kriege zu gedenken.“ Er hat am 2. November auch an die Gefallenen des Krieges in Afghanistan gedacht. Eine Rede, die nicht nur Bürgermeister Tschurtschenthaler beeindruckte. „Deshalb empfehle ich der ANA darüber nachzudenken, sich durch eine klare Geste für ein friedliches Zusammenleben einzusetzen und die entsprechenden Schritte zu unternehmen“, so der Brunecker Bürgermeister.

Auch Landeshauptmann Luis Durnwalder gab sich über die Geste des sechsten Alpiniregimentes hoch erfreut.  Bereits bei der Einladung galt der schön gelegene Soldatenfriedhof als einziger Ort des Gedenkens. „Deshalb gilt dem Regiment meine Hochachtung“, so der Bürgermeister. Dass das Alpinidenkmal nun seine historische Beschreibung bekommt, ist eine wichtige, vom Gemeinderat beschlossene Tatsache. Aber Bürgermeister Tschurtschenthaler hat auch einen weiteren Vorschlag. „Es gibt genügend  Gedenkfeiern, wo Alpini und Schützen gemeinsam der gefallenen Soldaten gedenken“, so Bürgermeister Tschurtschenthaler „ich denke dabei an den Soldatenfriedhof bei der Nasswand in Toblach oder jenen in Vahrn.“ Es wäre jetzt an der Zeit aufeinander zuzugehen. Denn es muss auch in Bruneck möglich sein, dass Alpini und Schützen gemeinsam beim Waldfriedhof der Gefallenen und Toten gedenken. Dort soll der Toten gedacht werden und nicht beim Alpinidenkmal. (chm)

Dieser Beitrag wurde unter Artikel, Bruneck veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

Die Kommentarfunktion ist geschlossen.