DAS LETZTE: Hymne, 171112

Was ich uns diesen neuesten „Hymnenstreit“ doch gönne! „Du bist das Land, dem ich die Treue halte…“ zackig, dass es jeden friedfertigen Menschen erschrecken muss, und mit der fatalen Klage: „Ein Harter Kampf hat dich entzwei geschlagen / von dir gerissen wurde Südtirol.“ Es muss jemand schon sehr treuherzig sein, um sich zu wundern, dass solch chauvinistisches Geweine zu Verhohnpiepelung verleiten muss. „Gott sein Dank!“ echoet es jetzt von draußen. Dass es ausgerechnet Schützen sind, ist bezeichnend. Es beweist, wie weit wir es gebracht haben selbst bei den patriotischsten getrennten Freunden. Wir gehen ihnen auf die Nerven mit unserer Großtuerei, mit unserem Neureichen-Gehabe. Sie wollen ncihts mehr wissen von uns. Jahrzehntelang haben wir gelottert, sind ihnen in den Sack gestiegen, jetzt protzen wir und spielen die feinen Maxen. Spätestens dieses „Gott sei Dank!“ ist der Beweis: Wir brauchen nicht länger fragen, wohin wir wollen, wir müssen fragen, wer uns noch nimmt.
flor

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