Mitteilung Allianz der Anständigen: Was ist aus dem Abend der Lichter in Bruneck geworden?

Am 15. Oktober 2011 zogen rund 200 Menschen mit Kerzen abends durch die Brunecker Stadtgasse.
Spaniens „INDIGNADOS“ hatten im Sinne Stéphane Hessels zum weltweiten Protesttag gegen Sanierung von Finanzfehlspekulationen von Banken durch Steuergelder, dagegen, dass die Reichen immer reicher und die Armen immer ärmer werden und für echte Demokratie („democracia real ya“) aufgerufen.

Der „Protesttag“ in Bruneck war ein netter und friedlicher Abend. Frau Maria Mayr Kusstatscher vom KVW erklärte in ihrer Rede „Zukunft brauche Solidarität“, die „Blue Bee“ hielten im Tschurtschenthaler Park ein kleines Konzert, Joseph Zoderer besah sich das Ganze als Zaungast. 

Eingeladen hatten 12 Gruppen: KVW, ASGB, SGB-CISL, Aktions-gemeinschaft Reischach, % attac Südtirol, Initiative für mehr Demokratie Südtirol, OEW-Gruppe Bruneck, Naturtreff Eisvogel, PPP – Plattform Pro Pustertal, Verein für Städtepartnerschaft, Heimatpflegeverband Südtirol und Menschen für …

Ein Jahr danach – was ist daraus geworden?

In New York hat es die Aktion „occupy wall street“ gegeben, mit dem Slogan: „We are the 99 percent“, und in verschiedenen anderen Städten in den USA, Spanien, Griechenland … gab es Demonstrationen …

In Bruneck war der „Abend der Lichter“ ein Strohfeuer. Es gab meinerseits im März 2012 den Versuch, ein Treffen der Veranstalter vom 15. Oktober 2011 zwecks eventueller Organisation einer Nachfolgeveranstaltung zum „Abend der Lichter“ zustande zu bringen, doch einige damalige Veranstalter sagten klar ab und bei einem Sondierungstreffen, an dem Gerhard Elzenbaumer (PPP), Christina Niederkofler-Cont (Aktionsgemeinschaft Reischach), Klaus Graber (Naturtreff Eisvogel), Andrea Pechhacker (Nepalhilfe Aruntal), Johanna Messner (SGB-CISL), Oberhammer Othmar und Unterfertigter (Menschen für …) teilnahmen, ergab sich eine Diskussion über dies und jenes und allerlei mit keinem Ergebnis.

Der „Abend der Lichter“ vom 15.10.2011 hat jedoch gezeigt, was möglich wäre, wenn die Vereine und Verbände, die sich an verschiedenen „Fronten“ gegen den Missbrauch von Geld und Macht gegenüber ARBEITNEHMERN (KVW, ASGB, SGB-CISL), gegenüber BÜRGERN (Aktions-gemeinschaft Reischach, Initiative für mehr Demokratie, PPP), gegenüber NATUR und LANDSCHAFT (Naturtreff Eisvogel, Heimatpflegeverband, PPP), gegenüber MINDERHEITEN und ARMEN (% attac, OEW) und für Solidarität (Verein für Städtepartnerschaft, OEW, KVW) einsetzen, GEMEINSAM auftreten.

Allerdings, die Erkenntnis, dass der gegen Natur, Landschaft, Mensch und Tier rücksichtslosen Geld-(Finanz-) und Machtlobby wirksamer gemeinsam (ganzheitlich) begegnet werden kann, und dass es internationaler Regeln und Standards für Politik (Mandatsbeschränkung, Regeln für direkte Demokratie etc.) und Wirtschaft, vor allem für den Finanzsektor (Finanztransaktionssteuer, Verbot von Leerverkäufen u.a.) bedarf, die von der UNO ausgearbeitet und überwacht werden sollen, ist wenig ausgeprägt.

Die Bewegung der INDIGNADOS und so auch der „Abend der Lichter“ vom 15.10.2011 gehen auf das Büchlein mit dem Aufruf „EMPÖRT EUCH!“ des Stéphane Hessel von 2010/2011 zurück, der 1946 – 1948 an der Ausarbeitung der ERKLÄRUNG DER UNIVERSALEN MENSCHENRECHTE der Vereinten Nationen (UNO) vom 10.12.1948 wesentlich beteiligt war.

Im selben Jahr 2011, in der Erkenntnis, dass Empörung allein nicht genügt, veröffentlichte Stéphane Hessel wieder in der Form eines Büchleins den Aufruf „ORGANISIERT EUCH!“

Diesen Aufrufen entsprechen Grundsatzpapier und Statut der Initiative MENSCHEN FÜR FRIEDEN, SICHERHEIT, SOLIDARITÄT UND ZUKUNFTSICHERUNG … aber:
Wer will sich über das Heute, über Südtirol oder Tirol und über die spezifischen Ziele seines Vereines, seiner Gewerkschaft, seines Netzwerkes hinaus, mit globaler Sicht engagieren – im Sinne des ABENDS DER LICHTER vom 15. Oktober 2011 – gegen die Gleichgültigkeit gegenüber dem Leid und den Problemen anderer und der ZUKUNFT?

Bruneck, am 23. November 2012
(RA Dr. Günther Lang)

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2 Antworten auf Mitteilung Allianz der Anständigen: Was ist aus dem Abend der Lichter in Bruneck geworden?

  1. forumonline sagt:

    1) Ist Frieden (Sicherheit vor Krieg, Terror und Gewaltverbrechen) für Sie (und Ihre Familie) wichtig?
     ja  nein

    2) Sind für Sie die Menschenrechte (Religionsfreiheit, Meinungsfreiheit, Pressefreiheit, Versammlungsfreiheit, freie Wahlen etc.) wichtig und sind Sie dafür, dass diese überall für alle gelten sollen?
     ja  nein

    3) Sind Sie dafür, dass Völker und ethnische Minderheiten ihre Identität (Sprache und Kultur) wahren und pflegen und in ihrer angestammten Heimat bleiben können?
     ja  nein

    4) Sind Sie für eine demokratische, rasch, objektiv und transparent funktionierende Verwaltung, Gesetzgebung und Gerichtsbarkeit ohne Korruption und persönliche Bevorzugung?
     ja  nein

    5) Sind Sie für den Abbau der öffentlichen Schulden, damit in Zukunft weniger (statt bisher immer mehr) Steuergelder für Zinsen an Banken gezahlt werden müssen und so mehr (statt bisher immer weniger) Geld für Bildung und Soziales zur Verfügung steht, und damit künftigen Generationen nicht ein riesiger Schuldenberg hinterlassen wird?
     ja  nein

    6) Sind Sie für die schrittweise Reduzierung der Militär und Rüstungsausgaben (derzeit weltweit 183 Millionen Dollar pro Minute), damit mehr Geld für Umweltschutz, öffentliche Infrastrukturen, Bildung, Gesundheit und Soziales zur Verfügung steht?
     ja  nein

    7) Sind Sie für die Regelung des internationalen Finanzmarktes (auch mit Abschaffung der Steueroasen) und der nationalen Finanzbestimmungen, um künftig Finanz und Währungskrisen zu verhindern, die reale Wirtschaft zu schützen und zu verhindern, dass die Reichen immer reicher werden, die Mittelschicht verarmt und die Armen immer ärmer werden – auch um sonst drohenden gewalttätigen Revolten vorzubeugen?
     ja  nein

    8) Sind Sie für Klima und Umweltschutzmaßnahmen, u.a. durch Ausbau der Nutzung der erneuerbaren Energiequellen Sonne, Wind, Wasserkraft, Biomasse (ausgenommen aus Lebensmitteln) – immer vereinbar mit den Erfordernissen des Natur und Landschaftsschutzes – und sind Sie für den Natur und Artenschutz (derzeit sterben täglich ca. 250 Tier /Pflanzenarten aus)?
     ja  nein

    9) Sind Sie dafür, dass die 850 Millionen unterernährten Menschen (täglich verhungern 40.000 Kinder und 10.000 Erwachsene) vor allem mit Hilfe zur Selbsthilfe unterstützt werden sollen und dass zugleich durch Bildung, Aufklärung und wirtschaftliche Maßnahmen in betroffenen Ländern das übermäßige Bevölkerungswachstum eingebremst wird (derzeit nimmt die Weltbevölkerung jährlich um 80 Millionen zu)?
     ja  nein

    10) Sind Sie der Meinung, dass sich Politiker, gleich welcher Partei, für die oben von Ihnen positiv bewerteten Anliegen in ihrem jeweiligen Zuständigkeitsbereich ernsthaft und konstant einsetzen und sich auch bemühen sollen, dass diese Anliegen international umgesetzt werden?
     ja  nein

    11) Sind Sie der Meinung, dass je mehr Menschen gemeinsam die oben von Ihnen positiv bewerteten Anliegen vertreten, die Chancen wachsen, dass diese Anliegen umgesetzt werden?
     ja  nein

    12) Möchten Sie über den Fortgang und die Ergebnisse dieser Umfrage kostenlos per Mail informiert werden?
     ja  nein

    Name:
    Adresse:

    Alter: _____ Jahre, Beruf: ___________________
    E Mail:
    (Ort) ________________, am (Datum)_____________
    Unterschrift:

  2. forumonline sagt:

    AUSWERTUNG DER UMFRAGEAKTION

    Insgesamt 68 Personen aus Südtirol, Österreich und Deutschland haben den Fragebogen ausgefüllt, darunter 3 Personen italienischer Muttersprache (anbei – zur Erinnerung – der Text des Fragebogens).

    ________________________________________

    Die 12 Fragen wurden durchwegs positiv beantwortet, lediglich zum 2. Teil von Frage 9 meinten 2 Personen, dass jährlich 80 Millionen Menschen mehr auf der Welt leben, sei kein Problem, es sei genug Nahrung für alle da, nur müsse sie gerecht verteilt werden.
    Allerdings erkennt auch die Katholische Kirche – siehe „Sonntagsblatt“ vom 05.02.2012 – dass die Weltbevölkerung nicht weiter zunehmen sollte, „und zwar aus dem einfachen Grund, weil die Erde nur einer begrenzten Anzahl von Menschen den nötigen Lebensraum und Lebensunterhalt bieten kann“, und „das schnelle Bevölkerungswachstum heute schon die Lösung vieler Probleme erschwert, wie Armut, Hunger, Klimawandel und Kampf um knappe Ressourcen“.
    ________________________________________

    „Die Fragen sind alle so formuliert, dass man mit JA antworten muss … Wer ändert was? sollte die Frage sein …“ – Bemerkung des Armin aus Bruneck zum Fragebogen.
    Die Zielsetzungen laut Fragebogen waren für alle logisch und vernünftig („man muss überall mit JA antworten“), einigen aber zu „abstrakt“: wichtig sei vor allem, „die armen Teufel“ in der Welt mit Hilfslieferungen, Schulen usw. direkt zu unterstützen, meinte Martin aus Bruneck.
    Dazu: Die Antworten auf die Fragen Nr. 10 und 11 des Fragebogens geben einen Hinweis:
    alle waren „der Meinung, dass sich Politiker, gleich welcher Partei, für die oben positiv bewerteten Anliegen in ihrem jeweiligen Zuständigkeitsbereich ernsthaft und konstant einsetzen und sich auch bemühen sollen, dass diese Anliegen international umgesetzt werden,“ und „dass je mehr Menschen gemeinsam die von ihnen positiv bewerteten Anliegen vertreten, die Chancen wachsen, dass diese Anliegen umgesetzt werden.“ (s. beiliegenden Fragebogen).
    Also: Die Politiker beschließen in allen Ländern die Gesetze von der Verfassung bis zur Verkehrs-ordnung, über Steuern, Finanzen (auch Banken), Umwelt und Landschaftsschutz, Militär und Rüstungsausgaben usw. und sie entscheiden über internationale Beziehungen (auch über Krieg und Frieden).
    Und: je mehr Menschen gemeinsam die im Umfragebogen befürworteten Anliegen vertreten und deren Umsetzung verlangen, um so mehr wachsen die Chancen, dass diese Anliegen umgesetzt werden.

    ________________________________________

    Wie im „Sonntagsblatt“ vom 05.02.2012 z.T. dargelegt, besteht ein direkter Zusammenhang zwischen den Problemen Armut (die Reichen werden reicher, die Armen ärmer), Überbevölkerung, Hunger, Umwelt und Naturschutz, Klimawandel, Kampf um knappe Ressourcen, Menschenrechten und Frieden. Diese Anliegen können nur gesamtheitlich nachhaltig vorangebracht werden.
    So wichtig es also ist, mit Herz Notleidenden oder politisch, religiös oder ethnisch Verfolgten schnell und direkt zu helfen bzw. für konkrete Umwelt und Naturschutzprojekte sofort aktiv etwas zu tun, wo und soweit es in der gegebenen Situation derzeit möglich ist,
    so wichtig ist es auch, uns mit Vernunft und Konsequenz für Menschlichkeit, Umweltschutz und Gerechtigkeit zu engagieren, um nachhaltig für eine lebenswerte Zukunft für alle einzutreten.
    Dies ist nur möglich durch internationale Zusammenarbeit und Abkommen im Rahmen der mit Kompetenz zum Erlass von verbindlichen Richtlinien (ähnlich den EU Richtlinien) gestärkten Organisation der Vereinten Nationen (UNO), was wiederum nur durch entsprechende Forderung möglichst vieler „Normalbürger“ aller Länder erreicht werden kann.
    Nicht zuletzt gilt es, die globalen Militär und Rüstungsausgaben von 1,33 Billionen Euro im Jahr (d.s. 42.174,00 Euro pro Sekunde) abzubauen (s. „Dolomiten“ 18.04.2012) und die frei werdenden Mittel für Soziales und Umwelt und Artenschutz einzusetzen.
    Dass das quer durch alle Länder möglichst viele fordern müssen, damit es geschieht, liegt auf der Hand. Wir alle sind wichtig, wir alle tragen Verantwortung für uns, für die anderen, für die Zukunft.

    ________________________________________

    Als Einzelne können wir nichts tun, als einzelne Hilfsorganisation oder Protestbewegung wenig. Nur gemeinsam erreichen wir unser Ziel: eine lebenswerte Zukunft für alle.
    Wir bieten die Möglichkeit dazu. Wer aktiv mitarbeiten will, zahlt keinen Mitgliedsbeitrag. Wer uns unterstützen will, zahlt einen Mitgliedsbeitrag von – selbstbestimmt – zwischen 10,00 Euro und 100,00 Euro.
    ________________________________________

    Unser Statut und Grundsatzpapier (Website: http://www.menschen-fuer.org) schließt jeglichen Missbrauch aus. Alles ist transparent. Es ist Zeit, gemeinsam aktiv zu werden! WWF Report 2012: In 18 Jahren brauchen wir eine zweite Erde. – „Bild“ Reportage 15.05.2012 – Link: http://www.bild.de/ratgeber/2012/wwf/wwf-report-in-18-jahren-brauchen-wir-eine-zweite-erde-24149512.bild.html

    Der Vorstand: RA Dr. Günther Lang, Oberhammer Othmar,
    Messner Johanna, Heufler Hermann, Egger Schütz Paola