Ein Jahr „Ried“!

PM Aktionsgemeinschaft Reischach, 30.11.2012
Anfang Dezember 2012 ging die Kabinenbahn „Ried“ in Betrieb. Ein Jahr danach haben sich schon mehrere Argumente gegen dieses Großprojekt bewahrheitet:

  • Bereits im August kam es zu Erdrutschen ausgehend von der Piste Ried mit großen Schäden. Die Erosionsgefahr im Gebiet von Walchhorn/Ried ist seit jeher bekannt und die zuständigen Politiker waren vor Erteilung der Genehmigungen mehrfach darüber informiert worden

  • Die Skifahrer, die in der Saison 2011/12 den Zug nach Percha benutzten, hätten ebenso gut durch ein attraktives Skibus-Angebot im Taktverkehr ohne Landschaftsverbauung befördert werden können. Ihr Anteil am Gesamt-Skifahrerverkehr lag deutlich unter 5%, weit entfernt von den 25%, welche die Kronplatz Seilbahn AG als Mindesterwartung stets anführte
  • Keine einzige der versprochenen Maßnahmen zur Begrenzung des Skifahrer-Autoverkehrs in Reischach wurde realisiert. Im Gegenteil, das Verkehrschaos und die Belastungen wurden durch „Ried“ auch noch auf die Gemeinde Percha ausgedehnt. Wildparken wurde von der zuständigen Stadtpolizei großzügig toleriert. Wie zu erwarten ist nun auch dort ein Parkplatz in Planung
  • Die Talabfahrt „Ried“ musste bereits entschärft werden. Durch Rodung eines 50 m breiten Waldstreifens wurde der neue „Skiweg“ Frieselsberg geschaffen. Dass sich das Gelände am Kronplatz Nordosthang für eine Piste wenig eignet, war vor dem Bau bereits zu sehen. Das Endstück führt steil zu Tal, während am Bergkamm enorme Erdmassen verschoben werden mussten, um überhaupt ein Gefälle zu schaffen
  • Wie zu erwarten, war die Piste Ried aufgrund ihrer Höhenlage (2/3 liegen zwischen 900 und 1800 m) und ihrer teilweisen Westausrichtung auch bei größtem technischen Aufwand öfters kaum befahrbar – sicherlich mit ein Grund für die zahlreichen Unfälle auf dieser Piste

Dem gegenüber lässt die Bilanz 2011/12 der Kronplatz Seilbahn AG keine merklichen, einem Großprojekt angemessenen, positiven Auswirkungen erkennen. Und was die Eisenbahn betrifft, wäre der Zuganschluss ohnehin am Mobilitätszentrum Bruneck weitaus effektiver gewesen.

Bleibt zu hoffen, dass sich im Winterbetrieb 2012/13 die Verkehrsverlagerung der Skifahrer auf den Zug so weit entwickelt, dass sich zumindest die Mehrkosten für den Halb-Stundentakt am Wochenende rechnen.

Wir möchten auch darauf aufmerksam machen, dass sich aktuell beim Skipistenprojekt Helm in Sexten dasselbe fragwürdige Zusammenspiel zwischen Politik und Seilbahn AG zeigt wie bei „Ried“, um ein Skiprojekt durchzudrücken wider den Zeitgeist und die touristischen Entwicklungen.

Aktionsgemeinschaft Reischach für eine lebensWERTE Zukunft

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