Frauengespräche starten mit der Ausstellung MONETA im Rathaus Bruneck
Mit der Ausstellung MONETA des Frauenmuseums Bonn starten die diesjährigen Brunecker Frauengespräche zum Thema „Frau und Geld“. Die Ausstellung ist im Februar im Rathaus von Bruneck zu sehen.
Die vierte Auflage der Frauengespräche stellen die Veranstalterinnen der Stadtgemeinde Bruneck, des Clubs SOROPTIMIST Pustertal und der Stadtbibliothek Bruneck ganz unter das Thema „Frau und Geld“.
Den Auftakt bildet die Ausstellung MONETA, eine Leihgabe aus dem Frauenmuseum Bonn, welche ab 1. Februar im Rathaus von Bruneck zu sehen ist. Auf 14 Bannern wird der Sachverhalt zwischen Frauen und Geld in Geschichte und Gegenwart aufgezeigt. Dabei wird immer wieder deutlich: Geld vermittelt Einfluss, eröffnet Zukunftschancen und Anerkennung! Geld tut Frauen gut – sie hatten und haben es aber oft nicht! Bis ins 20. Jahrhundert waren Geldgeschäfte für Frauen ein Tabu. Bei einer Kontoeröffnung mussten Ehefrauen ihre Männer um Erlaubnis bitten – kein Wunder, dass sich mehr und mehr ein finanzieller Analphabetismus unter dem weiblichen Geschlecht breitmachte. Dennoch gab es im Laufe der Geschichte immer wieder mutige Frauen, die ihre Geldgeschäfte selbst in die Hand nahmen und sich zu angesehenen Wirtschaftsfachfrauen emporarbeiteten. Anhand dieser Schlüsselfiguren macht die Ausstellung auch deutlich, dass es den Frauen ganz und gar nicht an Geschick und Geschäftssinn fehlt, sondern sie schon immer in Geldgeschäften aktiv und oft erfolgreich waren.
Angesichts der Entwicklungen der letzten Jahre unterstreichen die Veranstalterinnen die Wichtigkeit der Thematik und plädieren an Frauen, sich vermehrt um eine finanzielle Absicherung und Selbstständigkeit zu kümmern. „Daten belegen, dass die Jahreslöhne und Renten von Frauen im Gegensatz zu denen von Männern im Durchschnitt deutlich geringer ausfallen. Auch die Veränderungen im Bereich der Mindestrente sowie die Lohnschere von 17 % (Frauen verdienen europaweit 17 % weniger als ihre männlichen Kollegen) erhöhen das Risiko einer Altersarmut unter Frauen“, warnt die Präsidentin des Landesbeirates für Chancengleichheit und Vertreterin von SOROPTIMIST Pustertal, Ulrike Oberhammer.
Auch Stadträtin Brigitte Pezzei bewertet die Maßnahmen der vergangenen Jahre kritisch: „Die finanzielle Absicherung von Frauen verschlechtert sich mehr und mehr. Die Ausstellung soll Anstoß geben, sich mit dem Thema in einem historischen Kontext auseinanderzusetzen, Rollenbilder zu überdenken und im Sinne einer chancengerechten Gesellschaft Möglichkeiten aufzuzeigen, die Benachteiligung zu beseitigen.“
Die Ausstellung kann bis zum 22. Februar 2013 jeweils von Montag bis Freitag von 08.30 Uhr bis 12.30 Uhr im Rathaus von Bruneck besichtigt werden.
Im Rahmen der Frauengespräche findet am 8. März eine Podiumsdiskussion zum Thema „Frau und Geld“ statt. Genauere Informationen zur Veranstaltung werden noch mitgeteilt.
