Leserbrief: SVP-Basiswahlen

Hurra! Nun dürfen die SVP-Mitglieder (nicht in allen Bezirken) entscheiden, wer von zwei (!) Bewerbern um die Nachfolge des Landeshauptmannes auf Platz eins der Kandidatenliste kommt (Platz 2 wurde ja dem SVP-Obmann reserviert). Das war’s! Und diese „sensationelle basisdemokratische“ Errungenschaft beherrscht nun seit Monaten die Schlagzeilen der heimischen Presse und füllt ganze Sendungen in Rundfunk und Fernsehen vom „Morgentelefon“ übers „Mittagsmagazin“ bis hin zu „Pro & Contra“. Ganz so, als ob es im Land und rundherum nichts Wichtigeres zu berichten gäbe, als diesen „Käse“ in allen möglichen Varianten wiederzukäuen. Auf die wenigen Versuche von Medienvertretern, den zwei Kandidaten auch sachliche Standpunkte zu entlocken, haben diese bisher nur mit Allgemeinplätzen geantwortet und verstanden es trefflich, in seitenlangen Interviews und ganzen Sendungen zwar viel zu plaudern, aber nichts zu sagen. Langsam zweifle ich auch an der Seriosität der Medien und deren vielzitierter Informationspflicht. Es gäbe angesichts des vom Neoliberalismus angerichteten Schlamassels und des fragwürdigen Krisenmanagements eine ganze Reihe von Themen, worüber ernsthafte Diskurse anzustoßen wären.

von Johann Burger, Pichl/Gsies
Dolomiten, 12.04.2013

 

Dieser Beitrag wurde unter Leserbriefe veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

Die Kommentarfunktion ist geschlossen.