Studie: Wohnen in Ballungszentrum ungesünder als Wohnung an Straße

aus: stol.it, 23. Juli 2013 – In einem Ballungszentrum zu wohnen, belaste die Gesundheit stärker, als ein Wohnort nahe einer vielbefahrenen Verkehrsader in Südtirol.

auspuff
Foto: APA/DPA

Das geht aus einer mehrjährigen Untersuchung in 39 Südtiroler Gemeinden hervor, die der Sanitätsbetrieb im Auftrag des Landes durchgeführt hat.

29 dieser Gemeinden liegen längs einer Hauptverkehrsader Südtirols, acht abseits dieser Verkehrswege (Brennerachse, Schnellstraße MeBo, Pustertaler oder Vinschger Straße).

Die Studie sollte klären, inwieweit die Nähe zu vielbefahrenen Verkehrsadern das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Schlaganfall, Tumor, Asthma oder Bluthochdruck erhöht.

„Die Untersuchung, bei der wir von Universität Udine unterstützt wurden, hat keine deutlichen Zusammenhänge zwischen der Nähe zur Durchzugsstraße und den verschiedenen Krankheitsbildern ergeben“, erklärte Lino Wegher, Leiter der Abteilung Umweltmedizin des Sanitätsbetriebs am Dienstag auf einer Pressekonferenz in Bozen.

Vielmehr sei es die Häufung negativer Umwelteinflüsse in Ballungszentren, welche die Zahl der Krankenhaus-Einlieferungen anwachsen lasse.

Theiner: „Keine Beruhigungspille“

„Alle internationalen Untersuchungen bestätigen den klaren Zusammenhang zwischen Luftverschmutzung und bestimmten Krankheiten“, erklärte Gesundheitslandesrat Richard Theiner. Diese Studie werde deshalb nicht als Beruhigungspille verstanden.

„Herzinfarkt, Schlaganfall, Tumore, Asthma oder Bluthochdruck haben viele Ursachen, die nicht nur auf die Luftverschmutzung zurückzuführen sind. Was diese Studie aber nicht betätigt, ist die weit verbreitete Meinung, dass jemand, der räumlich ganz nahe an einer viel befahrenen Straße wohnt, allein deswegen einem höheren Risiko ausgesetzt ist“, unterstrich der Landesrat.

Die Studie zeige die größere Gesundheitsbelastung angesichts der höheren Umweltbelastung in den urbanen Zentren gegenüber dem ländlichen Raum auf, so der Landesrat.

 

 

 

Dieser Beitrag wurde unter Pressemitteilungen veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

Eine Antwort auf Studie: Wohnen in Ballungszentrum ungesünder als Wohnung an Straße

  1. forumonline sagt:

    VORAUSGESCHICKT
    Papier ist geduldig, der Steuerzahler immer weniger

    Egal ob wir an einer Hauptverkehrsader wohnen oder nicht, wir landen alle gleich häufig im Spital. Das fördert eine – nicht gerade brandneue – Studie des Dienstes für Umweltmedizin im Südtiroler Sanitätsbetrieb zu Tage. So weit, so gut, zumindest die Autobahnbetreiber wird’s freuen. Wenn, dann sei höchstens ein Trend zu verzeichnen, wonach Männer, die in der Stadt maximal 150 Meter von einer Hauptverkehrsachse entfernt wohnen, öfters wegen Herz- Kreislauf-Erkrankungen ins Spital müssten. Ob wegen des Verkehrs, der Ernährung, des Rauchens, Trinkens oder der Heizungsabgase, weiß man nicht. Die Studie bleibt die Antwort schuldig. Nichts Genaues weiß man nicht. Dabei hat die Studie den Steuerzahler die Kleinigkeit von 100.000 Euro gekostet. Dass dafür auch neue Software zur Datenauswertung angekauft wurde, dürfte den Bürger wenig scheren. Detail am Rande: Eine Präsentation in deutscher Sprache war nicht mehr drin. Papier ist geduldig. Der Steuerzahler, der für die 100.000 Euro aufkommt, immer weniger.

    luise.malfertheiner@athesia.it
    Dolomiten, 24.07.2013