Kommentar: Nordring und unseriöse Brunecker Verkehrszählungen

Zitat: „Ich glaube nur an Statistiken, die ich selbst gefälscht habe.“ (Wird Winston Churchill zugeschrieben, ist aber anscheinend von Unbekannt).

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Pressemitteilung aus dem Amt des Landesrates Mussner vom vom 01.08.2013

Umfahrung St. Georgen: Landesrat Mussner stellt Studien vor

„15.800 Fahrzeuge täglich, im Durchschnitt mit Spitzen von über 17.000 Autos – für die viel befahrene Straße in St. Georgen am Eingang ins Ahrntal…“

„Die Lösungsvorschläge für eine Umfahrungsstraße im Westen des Ortes scheiden aus. Zum einen, weil das Verkehrsaufkommen zwischen Brixen und dem Ahrntal mit 1000 bis 1500 Fahrzeugen pro Tag sehr gering ist.“

„Wir haben die ideale Lösung, trotz intensiver Bemühungen, immer noch nicht gefunden.“ (Hmmm, die wird man wohl noch lange nicht finden, wenn man sie nach Jahrzehnten noch nicht gefunden hat).

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Wie bitte? Was soll das? Diese angebliche Verkehrszählung kann man nicht ernst nehmen, sie entbehrt jeder Seriosität. Jeder der im Westen des Nordringes wohnt, weiß, dass dies nicht den Tatsachen entspricht und unwahr ist. Das würde nämlich bedeuten, dass nur 5,9% bis 8,8% der von St. Georgen und Ahrntal kommenden Autos Richtung Westen (Gewerbezone West, St. Lorenzen – Brixen) fahren würden.
Das kann man nur als Quatsch bezeichnen. Dass es den verantwortlichen Politikern in Gemeinde und Land NIE ernst mit der Verlegung des Nordringes war, wissen wir ja schon seit geraumer Zeit.
Aber bitte jetzt nicht auch noch die Anrainer im Westen verhöhnen, mit falschen Zahlen operieren und ein falsches Bild erzeugen wollen!
Für wie dumm hält man die Leute eigentlich? Diese Pressemitteilung ordne ich unter die Kategorie lächerlich ein, um es milde auszudrücken.

Zitat: Mit Statistiken kann ich alles beweisen, nur nicht die Wahrheit. (Anonym)

Hubert von Wenzl

 

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6 Antworten auf Kommentar: Nordring und unseriöse Brunecker Verkehrszählungen

  1. hubertvonwenzl sagt:

    Nur noch eine kleine Bemerkung.
    Welches Auto bis nach Brixen fährt ist ja nicht überprüfbar. Es sei denn das Land oder die Gemeinde hat das Geld den US-Geheimdienst NSA zu beauftragen (Ironie aus). Mit welcher Gewissheit kann man in dieser geheimen Verkehrszählung (keine „außenstehende“ Gemeinderäte haben sie gesehen) sagen: 1000 bis 1500 Autos fahren bis Brixen.
    Abgesehen davon dass dies an unserem Problem nichts ändert. Für uns ist es irrelevant ob die Autos bis Brixen, Bozen oder sonstwohin fahren.
    Hubert von Wenzl

    • forum sagt:

      Das geht, indem man die Kennzeichen der Fahrzeuge erfasst und kontrolliert, welche nach St. Lorenzen wieder auftauchen. Aber wie gesagt, wie genau gezählt wurde, ist nie mitgeteilt worden. Aber das Ergebnis ist ohnehin kein Argument gegen die Verlegung des Nordrings hinter die Industriezone, sondern es sagt, dass auch mit künftigen, hypothetischen „größeren“ Lösungen der Nordring stark befahren bleibt. Es sei denn, man macht irgendwann wirklich Verkehrsreduktion statt Verkehrsverlagerung…
      HP Niederkofler

  2. hubertvonwenzl sagt:

    @ HP Niederkofler
    Danke für die Präzisierung dieses geheimen Papieres. Was hat man mit diesem zweifelhaften Papier denn zu verbergen, wenn nicht einmal Gemeinderäte Einsicht darin nehmen können? Für uns Anrainer ändert das aber nichts an der großen Verkehrsbelastung, wenn der Großteil des Verkehrs über die Westtrasse des Nordringes nur bis zur Industriezone/St. Lorenzen fährt und nicht bis nach Brixen, was Du ja auch feststellst. Wie weit die Autos fahren berührt uns nicht und kann uns letztlich egal sein.
    Hubert von Wenzl

  3. hubertvonwenzl sagt:

    Danke Christl für deine Zustimmung. Diese angebliche Verkehrsverfolgungszählung verfolgt nicht ehrliche Absichten, sondern verfolgt den Zweck das Problem in Nordring-West herunter zu spielen.
    Ich würde vorsichtig schätzen, dass 30% von diesem Verkehr aus dem Ahrntal Richtung Brixen fahren. Nach dieser ominösen Verkehrszählung wären es ja nur 5,9 bis 8,8%. Das ist völliger Nonsens und will uns Anrainer von Nordring-West für dumm verkaufen.

    Die Botschaft aus dieser Pressemitteilung lautet: da regen sich ein paar auf, die von „geringem Verkehr“ beglückt sind. Jetzt macht man kurz vor den Landtagswahlen den „Jörginern“ Hoffnung und betreibt mit ihnen das gleiche Spiel wie vorher schon mit uns. Versprechen und hinhalten – und eines Tages sagen, es geht doch nicht, weil es ist zu teuer ist (oder weil der Verkehr doch nicht so schlimm ist).

    Das Ausgeben von Geld hängt in der Politik immer vom politischen Willen ab und der war bei der Verlegung des Nordringes nie vorhanden. Das war bei Nordring-West nichts als Theaterspiel. Die Glaubwürdigkeit von solchen Politikern ist aber keinen Pfifferling wert.

    Hubert von Wenzl

    • forum sagt:

      Soweit ich’s verstanden habe, ist damit gemeint, dass nur ca. 1.000-1.500 Fahrzeuge vom Tauferer Tal Richtung Brixen, d. h. weiter als Industriezone/St. Lorenzen fahren. Das würde heißen, dass der Verkehr auf dem Nordring zum überwiegenden Teil im Gemeindegebiet Bruneck/St. Lorenzen entsteht bzw. endet und damit kaum auf eine eventuelle Großumfahrung umgeleitet werden könnte, die nördlich von St. Georgen beginnt und zur Pfalzner Straße führt. Genau dokumentierte Zahlen wurden aber nie präsentiert, weshalb das Ganze effektiv zweifelhaft ist. Daran, dass der Nordring eine stark befahrene Straße ist und bleibt, ändern die Zahlen aber so und anders nichts.
      HP Niederkofler

  4. Christina Marietti sagt:

    Ich kann dem Kommentar von Hubert nur zustimmen, möchte dazu aber noch folgendes anhängen: Achtung, liebe St. Georgener! Mir scheint das Ganze so ziemlich nach vorgezogener Wahlwerbung. In diese Richtung hatten wir schon mehr als genug Erfahrung und keines der abgegeben Versprechen ist nachher auch wirklich gehalten worden, im Gegenteil: man versucht uns mit lächerlichen Zahlen auch noch für dumm zu verkaufen. Nicht nur die Verlegung des Nordrings steht bis heute aus, selbst das vor Monaten abgegebene Versprechen uns die Zahlen der Verkehrsverfolgungszählungen offen vorzulegen, hat man so schnell wie alle anderen Versprechen vergessen. Glaubt ihr wirklich, dass es Euch besser gehen wird? Wenn dem so wäre, hättet ihr im Lotto gewonnen. Kuriosität am Rande: wenn man für die Umfahrung St. Georgen doch glatt bis zu 45 Mio Euro aufbringen könnte, mit welcher Courage will man dann behaupten, dass für die von uns geforderten 800 m Oberflurtrasse das Geld fehlt?