Sexten. PM BLI: Eine Nachlese zur Pistenrodung.

Sehr geehrte Damen und Herren,

nach vielen Reaktionen über die Geschehnisse am Südhang des Helms, durfte eine Stellungnahme der Bürgerliste – Liste Civica Innichen-San Candido nicht fehlen. Die Bürgerliste Innichen äußert sich bereits seit einigen Jahren sehr kritisch über die Entscheidungsprozesse in der Liftgesellschaft und hat immer wieder das Augenmerk der Diskussion auf die finanzielle Seite der Pistenverbindung  und auf die demokratiepolitische Ebene gelenkt. Siehe das letzte Innichnerle.

Mit einem herzlichen Dank für die Veröffentlichung
Hans Schmieder im Namen der Bürgerliste Innichen

Presseaussendung der Bürgerliste Innichen -Lista Civica San Candido

Viel ist in den letzten Tagen über Machtarroganz und Rechtsmissachtung gesprochen und geschrieben worden im Zusammenhang mit dem sogenannten Skipistenzusammenschluss zwischen Helm und Rotwand in Sexten. Die Bürgerliste Innichen erinnert daran, dass vor einigen Jahren beim Bau der Rautpiste am Helm genau gleich vorgegangen worden ist: Die Baukonzession wurde am Freitagnachmittag unterschrieben, am Wochenende bei geschlossenen Ämtern wurde in einem Gewaltakt der Kahlschlag für die neue Piste durchgezogen.

Es ist schlimm mitanzusehen, wie es den Verantwortlichen der Sextner Dolomiten AG im Laufe der vergangenen Jahre gelungen ist, den Zorn vieler unwissenden Menschen auf die Personen zu lenken, die es gewagt haben, kritisch zu den Liftbauprogrammen Stellung zu beziehen. Wir bedanken uns deshalb bei Hans Peter Stauder und bei allen anderen Personen und Verbänden, die mit ihrem unermüdlichen Einsatz und Idealismus eine andere Sicht der Dinge vorgebracht haben, ohne einen persönlichen Nutzen daraus zu ziehen.

Es ist unerhört, dass dieser Gewaltakt „der vollendeten Tatsachen“ mit öffentlichem Geld mitfinanziert wird, denn für die ca. 28 Mio. € Gesamtkosten des Projektes erwartet sich die Sextner Dolomiten AG einen Beitrag von 8,8 Mio € aus der Kasse der Landesverwaltung. Bei bestehenden Schulden von ca. 24 Mio € der Sextner-Dolomiten-AG gegenüber Banken (lt. Bilanz zum 31/12/2012) sollen in Zeiten allgemeiner Zurückhaltung bei Kreditvergabe noch weitere 17-20 Mio € an Krediten aufgenommen werden und das bei einem Gesamtumsatz aus Verkäufen und Leistungen von 13,5 Mio € im Jahr 2012.

Es ist bekannt, dass mehrere Aktionäre der Gesellschaft nicht die Sicht und das Vorgehen des Präsidenten Franz Senfter und des Verwaltungsrates teilen. Der Abstimmungsmodus bei den Vollversammlungen der „Sextner Dolomiten AG“ stellt für Aktionäre mit kritischen Meinungen eine große Herausforderung dar.

Ob die Gemeindeverwaltung Innichen, als große Aktionärin der Sextner Dolomiten AG allen Vorgehen zustimmt, ist uns nicht bekannt. Vermutlich ist auch sie als Mitunterzeichnerin der Zusatzvereinbarung der Innichner Aktionäre (sog. „patto parasociale“) einer gewissen Folgsamkeit verpflichtet.

Als Vertreter der Bürgeliste Innichen hoffen wir, dass das rücksichtslose Vorgehen der Sextner Dolomiten AG unter der Schirmherrschaft der Südtiroler Landesregierung viele Menschen aufrüttelt und dass die allgemeine Empörung ähnliche Ereignisse in Zukunft verhindern kann.

 

 

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Eine Antwort auf Sexten. PM BLI: Eine Nachlese zur Pistenrodung.

  1. Jenny Lein sagt:

    Darf ich fragen, wo die Zahlen bezüglich der Schulden und dem Umsatz der Sextner Dolomiten AG herkommen?