Air Alps wird aufgelöst: „Ein Fall für den Rechnungshof“

Die Air Alps wird liquidiert: Gelder sollen flüssig gemacht, die Fluggesellschaft aufgelöst werden. Dem Bündnis BürgerUnion-Ladins Dolomites-Wir Südtiroler und den Freiheitlichen stößt die „Verschwendung von sechs Millionen Steuergeld“ sauer auf. „Ein Fall für den Rechnungshof“, meinen gar die Grünen.

Air AlpsDie Air Alps wird aufgelöst. Region und Land hätten rund sechs Millionen Euro Steuergeld für die marode Fluggesellschaft verpulvert, so die Opposition. – Foto: DDie Air Alps wird, wie am Dienstag berichtet, aufgelöst, nachdem sich kein neuer Investor gefunden hat. „Der Ausgang war schon lange vorhersehbar“, meinen dazu die Grünen – und sparen nicht mit Kritik.

Denn durch Beteiligungen und Beiträge hätten Land und Region seit 2005 zusammengerechnet rund sechs Millionen Euro in die marode Fluggesellschaft investiert – und nun komplett verloren.

„Die Summe, die das Land mit der Air Alps verschwendet hat, würde ausreichen, um ein Jahr lang für alle Familien Südtirol den Gratiskindergarten zu finanzieren oder alle noch ausstehenden Pendlergelder für 2011 und 2012 zu bezahlen“, rechnete auch Andreas Pöder vom Bündnis BürgerUnion-Ladins Dolomites-Wir Südtiroler nach.

Vorwurf: „Ausstieg beschlossen – und nie umgesetzt“

Doch damit nicht genug, so die Grünen: Im Frühsommer dieses Jahres hatten sowohl Regionalrat als auch Landtag – auf Antrag der Grünen – beschlossen, ihre Beteiligungen an der Air Alps loszuwerden.

„Es ist der einzige Weg, um Schlimmeres zu vermeiden“, meinte damals der Grüne-LandtagsabgeordneteRiccardo Dello Sbarba im Interview mit STOL. „Wir müssen austreten. Nur so können wir zusätzlichen Schaden dringend vermeiden.“

Doch sei es dann paradoxerweise nie zu dem Austritt gekommen: „Offensichtlich haben die Regierungen des Landes und der Region die beschlossenen Anträge nicht umgesetzt“, so die Grünen am Mittwoch in einer Presseaussendung.

„Nun müssen beide der Vernichtung ihrer Investitionen zusehen – und zwar als Gesellschafter eines Unternehmens, welches liquidiert wird und mit dem Risiko, sich anteilsmäßig an der Auszahlung der Gläubiger beteiligen zu müssen.“

Die Grüne Fraktion im Landtag hat deshalb zwei Fragestellungen – die eine wendet sich an die Region, die andere an die Landesregierung – eingebracht, um Genaueres zu dem Nicht-Ausstieg zu erfahren.

Zudem werde man einen Hinweis an den Rechnungshof schicken, kündigen die Grünen an. Millionen an Steuergeld seien mit der Air Alps in Luft aufgegangen.

stol

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Eine Antwort auf Air Alps wird aufgelöst: „Ein Fall für den Rechnungshof“

  1. Edith sagt:

    Wer hat den Flugplatz samt eigener Flugflotte eigentlich gewollt? Waren es nicht nur ein paar „Hanseln“, die unbedingt aus geschäftlichen Gründen schnell und kostengünstig von Bozen nach Rom mussten oder ganze Touristenscharen in die Südtiroler Tourismushochburg einfliegen wollten? Na also, Namen her, einen nach den anderen und ab in den Knast, oder eben Geld zurück bis zum letzten Cent!
    Dieser Größenwahn hat aufzuhören!