DAS LETZTE: Kuhn, 091210

Schon all die Tage herauf und gestern war es besonders arg: Man konnte auf Bozens nächtlichen Straßen Menschen sehen, gut gekleidete Menschen, darunter solche von untadeligem Ruf und nachweislich hoher kultureller Belastbarkeit, die wankten und benahmen sich auffällig high. Als hätten sie etwas genommen. Aber nein, es war nur vom „Beethoven Energy“. Das ist kein Drink, noch nicht, sondern eine Konzertreihe, ein „Beethoven-Marathon“, um es in der Sprache des Event-Masters Kuhn zu sagen. Der Unwiderstehliche hatte, so wie vor zwei Jahren schon in Sterzing, die Dreistigkeit, alle neun Beethoven-Symphonien am Stück in fünf Tagen herabzunudeln. „Beethoven Energy“ nennt er das. Sein tut es Beethoven Overdosis. Zur Aufdonnerung oder zur Ausnüchterung davon, so genau war das nicht zu erkennen, wurde das Publikum vom „Beethoven-Energy-Arrangement“ im Konzerthaus direkt ins Restaurant Laurin zum Vier-Gänge-Menü „Beethoven & Gourmet“ genötigt – „mit Weinempfehlung“!  Cool, cool, Kuhn!

flor

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