orf.at: Emotionale Diskussion über Direktzug
Im Sonderlandtag ist es am Dienstag hauptsächlich um Verkehrsfragen gegangen. Nach einer emotionalen Debatte wurde der dringliche Antrag der Opposition zum Erhalt des Direktzuges zwischen Lienz und Innsbruck dem Verkehrsausschuss zugewiesen. -> zum Artikel
dolomitenstadt.at: Sonderlich? Sonderlandtag zum Thema Direktzug
Bahn-Aktivist Julian Zanon schildert seine Eindrücke
Bevor sich Landesparlament und -regierung am 27. August um 9.00 Uhr vormittags zu einem Sonderlandtag über die Bahn-Direktverbindung Lienz-Innsbruck zusammen setzten, waren andere am Wort: die Bahnaktivisten Julian Zanon und Alexander Mairginter hatten nämlich einen Termin mit Landeshauptmann Günther Platter und Landtagspräsident Herwig van Staa in Platters Büro vereinbart. -> zum Artikel
Hans Heiss: Sonderlandtag in Innsbruck: Kampf um den Korridorzug Lienz-Innsbruck
Für die Grünen Südtirols hatten wir heute Gelegenheit, den auf Vormittag von Seite der politischen Opposition einberufenen Sonderlandtag um den Erhalt des Korridorzuges Innsbruck-Lienz unter zahlreichen Beobachtern direkt im Landhaus Innsbruck zu verfolgen:
Bekanntlich soll der „historische“ Korridorzug infolge einer von LR Anton Steixner in Absprache mit LR Widmann getroffenen Entscheidung (15. Mai 2013) ab Dezember 2013 eingestellt werden. Nach einem Jahr Busersatzverkehr soll ab Ende 2014 ein von Südtirol betriebener Stundentakt Lienz-Franzensfeste den Korridorzug ersetzen. Damit fiele die Direktverbindung und es würde ein zumindest zweimaliges Umsteigen notwendig, zudem mit deutlicher Verteuerung. Die Innsbrucker Debatte hat deutlich gemacht:
Osttiroler Abgeordneten unterschiedlicher Parteien, namentlich die Lienzer Bürgermeisterin Blanik (SPÖ), erst recht viele Bürger, wünschen eindringlich den Erhalt der Direktverbindung;
Der Direktzug passt in den Taktverkehr der Pustertaler Strecke und böte mit 3 h 10 Min. für die 180 km-Strecke Innsbruck-Lienz eine attraktive Fahrzeit;
Die bisherige Auslastung des Korridorzuges ist deutlich besser als allgemein angenommen; sein Komfortstandard liegt im Vergleich zu Bus und Südtiroler Flirt-Zügen weit höher.
Manche Debattenredner im Tiroler Landtag kritisierten den geringen Südtiroler Beitrag zu den Korridorzügen (jährlich 168.000 €); ein von LR Widmann 2010 getroffene Aussage, jährlich 1 Mio. € beizusteuern, wurde nicht eingehalten
Verkehrslandesrätin Ingrid Felipe (Grüne) hat von ihrem Vorgänger Steixner den Beschluss zur Einstellung des Korridorzuges und damit eine undankbare Altlast übernommen. Anfang September stattfindende Gespräche zwischen ihr und LR Widmann werden zeigen, ob der Erhalt des Korridorzuges realistisch ist. Breite Unterstützung von Südtiroler Seite, zumal aus dem Pustertal, kann dazu beitragen, dass die Direktverbindung Innsbruck-Lienz erhalten bleibt. Dies wäre ein großer Beitrag zur Zusammenarbeit zwischen den Ländern, die vor allem durch eine angemessene Leistung Südtirols gesichert werden könnte.
Hans Heiss, MdL
Hanspeter Niederkofler, Gemeinderat der Grünen in Bruneck
Bozen, 27. August 2013