Ennstalbundesstraße: Kämpferin gegen Transit starb bei Verkehrsunfall

Kleine Zeitung, 15.10.2013 – Dienstagnachmittag kam es auf der Ennstalbundesstraße bei Wörschach zu einem folgenschweren Verkehrsunfall. Barbara Stangel (54) war gegen Lkw gekracht und erlag ihren tödlichen Verletzungen. Drei weitere Personen wurden verletzt.  -> zum Artikel

Fritz Gurgiser:
Die letzte Reise einer treuen Wegbegleiterin

Eine Freundin, ein Felsen aus dem Bereich des „gelebten Bürgerengagements für das Unwiederbringliche in der Natur“, Barbara Stangel, hat ihre letzte Reise angetreten.
Als ich die Nachricht vom Tod von Barbara Stangel erfahren habe, ist der Zeiger der Uhr zurückgegangen. In die Zeit, als wir uns Seite an Seite engagiert, miteinander telefoniert, miteinander das Wiener Verkehrsministerium auf Trab gehalten und uns allen in den Weg gestellt haben, denen Rücksicht auf unsere unwiederbringliche Natur fremd war. Bis gestern.

In die Zeit, in der wir im Ennstal mit dem Tiroler „Bluatschink“ Widerstand geleistet, uns gegenseitig gestützt und geholfen haben und sie von mir einen Tiroler Bergkristall erhalten hat. Als Symbol für ihre Klarheit und ihre Standfestigkeit und als persönliche Wertschätzung für ihr Engagement, welches immer von der Liebe zu ihrer Heimat, den Menschen und der Natur geprägt war.

Sie bleibt als einer unserer tapfersten Felsen bei uns, ausgestattet mit Werten, die heute immer seltener werden: Mut und Unerschrockenheit auf der einen und einem Herz für ihr Ennstal und einen Kopf weit darüber hinaus auf der anderen Seite. Einem ehrlichen und grundtreuen Bürgerengagement für die nächsten Generationen – Barbara Stangel bleibt in meinem und unseren Herzen.

Unser tiefstes Mitgefühl gilt ihrer Familie, ihren Freunden und Bekannten, wo sie nun durch dieses Unglück eine tiefe Lücke hinterlässt, die auf Grund der Plötzlichkeit so schwer zu verstehen ist. Dennoch und gerade deswegen sollen wir dankbar sein, dass sie uns begleitet hat und uns Vorbild bleibt, auch wenn unser Blick heute durch Tränen getrübt ist – dafür brauchen wir uns nicht zu schämen.

16.10.2013

 

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7 Antworten auf Ennstalbundesstraße: Kämpferin gegen Transit starb bei Verkehrsunfall

  1. forumonline sagt:

    http://www.kleinezeitung.at/steiermark/liezen/woerschach/3442641/abschied-barbara-stangel.story

    Abschied von Barbara Stangel

    WÖRSCHACH. Unter enormer Anteilnahme der Wörschacher Bevölkerung wurde gestern von Barbara Stangel (54) in ihrem Heimatort Abschied genommen. Mitstreiter von NETT und befreundeten Bürgerinitiativen erwiesen die letzte Ehre, wie auch zahlreiche Vertreter der Grünen, drunter der stellvertretende Bundessprecher Werner Kogler. Respekt zollten der Verstorbenen aber auch Verfechter eines Straßenbaus durch das Ennstal, wie etwa ÖVP-Abgeordneter Odo Wöhry. Der Wörschacher Bürgermeister Franz Lemmerer würdigte in seinen Worten das Wirken und vor allem die Persönlichkeit von Barbara Stangel. Die Kämpferin gegen Transit und Straßenbau und für Bürgerbeteiligungen verstarb am Dienstag bei einem Autounfall.

  2. forumonline sagt:

    Lieber Fritz,
    auch wir sind erschüttert über diese traurige Nachricht, unser Mitgefühl sei Euch und der Familie versichert!

    Christine Baumgartner

  3. forumonline sagt:

    Liebe Damen und Herren,

    wer immer in den letzten Jahrzehnten über die engen Tiroler Grenzen hinausgeschaut hat, dem ist nicht fremd geblieben, dass es auch anderswo Bürgerengagement zur Erhaltung unseres einzigartigen alpinen Lebensraumes gegeben hat. Eine Frau, mit der ich Seite an Seite schon beim Rudolf Streicher engagiert aufgetreten bin, ist nicht mehr.

    Ich schicke euch diese beiden Unterlagen deshalb, weil ich meine, dass es wichtig ist, auch bei solchen Anlässen nicht zur Tagesordnung überzugehen, sondern die eine oder andere Minute innezuhalten. Und das von ihr als Erbe mitzunehmen, was heute vielfach fehlt.

    Barbara Stangel war weit mehr als eine „Transitgegnerin“ – sie war eine der Stützen „engagierten Bürgerengagements FÜR den Erhalt unseres ureigensten alpinen Lebens- und Kulturraumes“, ohne deshalb „Gegnerin“ zu sein, wie es sogar jetzt wieder fälschlich geschrieben wird. Es ist bemerkenswert, dass vor allem die Frauen und Männer, die sich FÜR etwas ganz Selbstverständliches einsetzen, als Gegner bezeichnet werden – sogar dann noch, wenn sie ihre Augen für immer geschlossen haben.

    Sie war engagierte Bürgerin, Ehefrau und Mutter, Freundin und verlässliche Partnerin mit einem weiten Herz und einem weiten Horizont FÜR unsere gemeinsamen Anliegen, Sorgen und Nöte. Und so bleibt sie bei uns.

    Wer sie gekannt hat, wird eine Kerze für sie anzünden.

    LG
    Fritz Gurgiser

  4. forumonline sagt:

    Lieber Fritz,
    ich möchte dir mein aufrichtiges Beileid ausdrücken! Es ist immer ein kleines Sterben von sich selbst, wenn ein lieb gewonnener Mensch plötzlich aus dem Leben scheidet.

    LG
    Hans Peter Stauder

  5. forumonline sagt:

    Lieber Fritz,
    das tut uns sehr leid!
    In stillem Gedenken,
    im Namen der PPP und des Heimatpflegeverbandes Südtirol,
    Walter Harpf

  6. forumonline sagt:

    Sehr geehrte Damen und Herren,

    mit Barbara Stangel ist eine meiner langjährigsten Freundinnen auf ihre letzte Reise aufgebrochen. Dass es ausgerechnet auch noch ein Transit-Lkw war, der ihrem Leben ein Ende gesetzt hat, ist ein Schicksalsschlag der besonderen Art.

    LG
    Fritz Gurgiser

  7. forumonline sagt:

    lieber Fritz Gurgiser,

    ich drücke Dir zum Verlust Deiner besonders wertvollen Freundin und Wegbegleiterin Barbara Stangel meine innige Anteilnahme aus !

    Möge Ihr Engagement Früchte tragen !

    Herzlich

    Karl Trojer, Terlan