Hans Karl Peterlini: Flügelschlag des Schmetterlings

„Quer gedacht“, Katholisches Sonntagsblatt 47/2013 – Selten war der berühmte Flügelschlag des Schmetterlings, der am anderen Ende der Welt einen Sturm auslöst, so deutlich vorstellbar: Taifune ziehen ihre Kraft aus der Wärme des Ozeans, die auf den Philippinien um vier Grad höher lag als im Mittel 1984-2008. Es ist ein merkwürdiger Glaubensstreit, ob nun der Klimawandel schuld ist oder nicht, denn unbestritten ist, dass der hohe Energieverbrauch der Industrienationen und jener, die es werden wollen, die Menschheit vor ökologische, soziale und (friedens-)politische Probleme stellt, denen wir bald nicht mehr gewachsen sein werden. Wir können so tun, als ginge es uns nichts an. Oder wir können uns die schlichte Frage stellen, wie hoch unser Anteil an diesen vier Grad Wassertemperatur ist. Es wird ein Quäntchen weit unter der messbaren Größe sein, aber es ist ein Anteil, der sich summiert. Wir können uns die Frage stellen, welches Wirtschaftssystem  wir durch unser Verhalten unterstützen, weil wir in ihm gefangen sind, welche Parteien wir wählen, weil wir keine Alternativen sehen oder diese uns keine anbieten. Wir können irgendetwas versuchen – oder betroffen Nachrichten schauen und dann weitermachen. Bis zum nächsten Taifun, der vielleicht auch jene erwischt, die sich im Sicheren fühlten.

Dieser Beitrag wurde unter Artikel, Kommentare abgelegt und mit verschlagwortet. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

Die Kommentarfunktion ist geschlossen.