Schießstand. Brunecker Gemeinderat: Das Schotter-Urteil

Tageszeitung, 29.11.2013

Die Gemeinderäte von Bruneck haben den Rekurs gegen die Verlegung des Schotterbetriebes Ploner abgewiesen.Es wurde lange und heftig diskutiert. Aber schlussendlich lehnte eine große Mehrheit der Brunecker Gemeinderäte den Rekurs der Familie Ellecosta ab. Lediglich elf Gemeinderäte der Opposition wollten die Ausweisung der Anlage für Schotterverarbeitung in der Nähe des Campingplatzes Schießstand rückgängig machen.

Zur Erinnerung: Das Unternehmen Ploner betreibt seit Jahren eine Schotterverarbeitungsanlage in Bruneck Ost. Genauso lange protestieren die Anrainer gegen diesen Betrieb, weil sie sich durch Lärm und Staub in ihrer Lebensqualität eingeschränkt fühlen. Um die Anrainer zu erlösen werden ebendort nun Schrebergärten eingerichtet und der Schotter wird in die Nähe des Schießstandes verlegt, gerade einmal 80 Meter vom Campingplatz und von drei Wohnhäusern entfernt.

Dagegen hat die Familie Ellecosta Rekurs eingereicht. In der Gemeinderatssitzung vom Montag haben erst die Grünen beantragt, die Entscheidung zu vertagen, um möglicherweise noch einen Grundtausch durchführen zu können. Aber dieser Antrag wurde abgelehnt. Abgelehnt wurde auch der Antrag der Freiheitlichen, in geheimer Abstimmung darüber zu entscheiden.

„Niemand“, erklärt der Grüne Gemeinderat Hans Peter Niederkofler, „ist überzeugt von dieser Lösung. Aber es scheint schwierig eine Alternative zu finden.“ Außerdem sei das betreffende Grundstück bereits in Besitz des Schotterunternehmers Ploner. Die Söll-Stiftung hat der Ploner GmbH zwei Grundstücke am Schießstand mit einer Gesamtfläche von 11.902 Quadratmeter und einem Wert von 530.000 Euro im Tauschwege übertragen.

„So löst man auf der einen Seite ein Problem“, sagt Niederkofler, „und schafft auf der anderen Seite ein neues Problem.“ Das sei der falsche Weg.

 

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