Brixen: STOP-Feuerwerk im Hofburggarten wegen Bodenverseuchung

Sehr geehrter Herr Bischof,
sehr geehrter Herr Bürgermeister,
sehr geehrte Umwelt-Stadträtin Elda Letrari,

im Zuge der von der Gemeinde Brixen in Auftrag gegebenen Umgestaltungsarbeiten des Hofburggartens wurden im Boden giftige Rückstände von Pestiziden und Schwermetallen gefunden. Dieses Areal wird bereits seit vielen Jahren auch als Abschussort für Feuerwerke benützt. Laut Pressemeldungen (siehe Anlagen) stammen diese Giftstoffe von den Spritzmitteln, die in der Apfelplantage eingesetzt wurden. Dabei wurde aber völlig außer Acht gelassen, dass sicherlich auch die vielen Silvesterfeuerwerke zur Ansammlung von Schwermetallen geführt haben.

Die Initiative für ein lebenswertes Brixen hat bereits am 4. März 2013 im Rahmen einer Presseaussendung auf die Schwermetall-Belastung des Bodens im Hofburggarten hingewiesen und diese wurde nun vom Direktor der Landesagentur für Umwelt, Flavio Ruffini, bestätigt (siehe Anlagen Presseartikel).

Neben Feinstaub werden bei Feuerwerken nämlich massiv Blei, Kupfer, Zink, Strontium Aluminium, Titan, Barium und andere sehr giftige Schwermetalle ausgestoßen. Gesundheitlich besonders gefährdet sind dabei Menschen mit Asthma oder kardiovaskulären Problemen, siehe auch: http://www.scinexx.de/wissen-aktuell-12731-2010-12-30.html

Laut österreichischer Wissenschaftler werden bei Feuerwerken auch Dioxine!! freigesetzt.
In der Anlage finden Sie ein sehr aussagekräftiges Bild mit einer gewaltigen Schadstoffwolke, die anlässlich des Silvesterfeuerwerkes 2011 über den Hofburggarten lag. Zudem auch noch Fotos betreffend die Feuerwerksrückstände des letzten Jahreswechsels. Diese Bilder sollen zum Nachdenken anregen bzw. ob Feuerwerke im 21. Jahrhundert überhaupt noch zeitgemäß sind?

Zudem werden Feuerwerkskörper in der dritten Welt unter Ausnutzung der Kinderarbeit bei menschenverachtenden Bedingungen hergestellt und auch viele Kinder verlieren dabei ihr Leben. Allein in Indien sind in den letzten zehn Jahren an die 1000 Menschen bei der Herstellung von Feuerwerkskörpern gestorben, siehe auch:
http://www.indische-wirtschaft.de/index.php/2011/10/26/feuerwerke-kinderarbeit-und-todesfalle/

Die Initiative für ein lebenswertes Brixen setzt sich schon seit Jahren für die Abschaffung des Silvesterfeuerwerkes aus Gründen des Tier- und Umweltschutzes ein. Obwohl beim letzten Jahreswechsel die Schwäne im Wassergraben des Hofburggartens wissentlich einer großen Gefahr ausgesetzt wurden, will die Gemeinde Brixen auch bei der anstehenden Silvesterfeier das vom Tourismusverein Brixen organisierte Feuerwerk wieder genehmigen.

Ein Beschlussantrag im Brixner Gemeinderat betreffend die Ersetzung des Feuerwerkes durch eine viel weniger belastende Lasershow fand im September leider nur zwei Befürworter, siehe auch:
http://altoadige.gelocal.it/cronaca/2013/09/28/news/meglio-i-botti-delle-luci-laser-1.7828554

Dies ist mehr als verwunderlich, nachdem in einer Pressemeldung vom 4. Jänner 2013, siehe auch:
http://altoadige.gelocal.it/cronaca/2013/01/04/news/stop-ai-fuochi-d-artificio-la-giunta-pensa-al-divieto-1.6294380 bereits vonseiten der Brixner Umwelt-Stadträtin versichert wurde, eine Alternative zum Feuerwerk zu unterstützen und dieses endgültig abgeschafft gehört.

Die Gemeinde Brixen ist bekanntlich am 8. Januar 2013 für die Durchführung von nachhaltigen Veranstaltungen beim Euregio-Umweltpreis mit dem dritten Rang ausgezeichnet worden, siehe auch:
http://www.brixen.it/de/aktuelles/news/194-nachhaltige-veranstaltungen-ueberzeugen-jury.html

Seither wurden nach dem Konzept „Green Events“ bereits mehrere umweltgerechte Veranstaltungen (Faschingsfest Gnoccolada, Flussfest, Tage der umweltbewussten Mobilität, Familienpicknick im Hofburggarten usw.) abgewickelt.

Das stark umweltbelastende Feuerwerk steht daher im krassen Widerspruch zum Konzept „Green Events“ und hat jetzt, wo die amtliche Bestätigung der Schwermetall-Belastung im Boden des Hofburggartens erfolgt ist, absolut keine Berechtigung mehr!

Ich fordere daher die Gemeinde Brixen auf, die Vorbereitungen auf das in Kürze geplante Feuerwerk sofort zu stoppen und als ökologische Musterstadt ein starkes Zeichen für die Umwelt zu setzen. Es kann nicht sein, dass zum Jahreswechsel alle Gesetze, Regeln und guten Vorsätze außer Kraft gesetzt werden. Der historisch sehr wertvolle Hofburggarten darf nicht weiter mit Giftstoffen belastet werden!

Weiters ersuche ich höflichst die Diözese Bozen Brixen als Eigentümerin des Hofburggartens, dieses an die Gemeinde Brixen vermietete Areal, im Sinne der Bewahrung der Schöpfung, auf keinen Fall mehr als Abschussgelände für ein Feuerwerk zur Verfügung zu stellen.

Dies auch aus Rücksichtnahme auf den schwerkranken emeritierten Bischof Karl Golser, dessen Wohngebäude direkt angrenzend am Hofburggarten liegt.

Mit freundlichen Grüßen

Franz Pattis – Initiative für ein lebenswertes Brixen

16.12.2013

 

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