Bruneck: Le+O öffnet bald die Tore

Gemeinde Bruneck, 29.01.2014 – Am Freitag, 7. Februar startet das Projekt Le+O, eine Initiative zur Ausgabe von Lebensmittel an bedürftige Personen in Bruneck. Josef Unteregelsbacher erzählt vom Werdegang des Projektes und wie es in Zukunft ablaufen wird.

„Wir liegen sozusagen in den Wehen“, lacht Josef Unteregelsbacher, Vorsitzender der deutschen Pfarrcaritas Bruneck und umschreibt damit den aktuellen Stand des Projektes Le+O – Lebensmittel und Orientierung in Bruneck, das nach einer intensiven Vorbereitungszeit nun in den Startlöchern steht. Die Begeisterung ist ihm ins Gesicht geschrieben – nicht umsonst! Zusammen mit Vertretern der deutschen und italienischen Pfarrcaritas Bruneck, des Sozialsprengels, dem Caritas-Büro sowie der Stadtgemeinde Bruneck gehört er zu den Zugpferden, die die Idee zur Lebensmittelausgabe an bedürftige Personen von Anfang an mit Herzblut mitgetragen und verfolgt haben.

Ein Holzblockhaus am Nordring beherbergt das Projekt Le+O und ist am Freitag, 7. Februar zum ersten Mal geöffnet.
„Die Unterkunft des Projektes haben wir vielen öffentlichen und privaten Betrieben, Stiftungen, Einzelpersonen und Banken zu verdanken, die dem Vorhaben sofort Gehör schenkten und uns finanziell aber auch materiell unterstützt haben.“
Zukünftig wird das Holzblockhaus jeden Freitag von 15.00 – 18.00 Uhr geöffnet sein. Alle Personen, die sich in einer finanziellen Notlage befinden und im Dekanat bzw. Sozialsprengel Bruneck wohnhaft sind, sind dort zur Entgegennahme von Lebensmitteln berechtigt. Sie können sich in einem ersten Schritt an einen Pfarrer, an einen Caritasvorsitzenden der Pfarrei, den Vorsitzenden des Vinzenzvereins oder an Mitarbeiter des Sozialsprengels bzw. des Caritasbüros wenden und ihre Notlage erklären. Die jeweilige Ansprechperson wird die Betroffenen an das Le+O-Haus verweisen, wo ihnen auch eine Berechtigungskarte ausgehändigt wird. „Die Inanspruchnahme der Lebensmittel kann je nach Lebenslage für eine begrenzten Zeitraum gelten ¬- etwa bei zeitweiliger Arbeitslosigkeit – oder aber auch für einen unbegrenzten Zeitraum, wie es für viele Personen mit einer geringen Rente der Fall sein wird“, erklärt Josef Unteregelsbacher. Die offizielle Zahl der Personen, welche unter dem Existenzminimum leben beläuft sich im Dekanat bzw. Sozialsprengel Bruneck immerhin auf 250. Eine beträchtliche Zahl, wenn man bedenkt, dass die Dunkelziffer vermutlich noch weit höher sein wird, wie auch Herr Unteregelsbacher befürchtet: „Niemand gibt seine Notlage gerne kund. Dennoch möchte ich ermutigen, unseren Dienst in Anspruch zu nehmen. Armut ist schließlich keine Schande und kann jeden betreffen!“

Die Lebensmittel, welche im Le+O-Haus angeboten werden, sind einwandfrei und weisen häufig nur Verpackungs- oder Beschriftungsfehler auf. Sie werden zum einen einmal monatlich über die „Fondazione banco alimentare“ von Trient bezogen, zum anderen werden aber auch Lebensmittelgeschäfte aus Bruneck in das Projekt involviert. Ein drittes Standbein für die Beschaffung von Lebensmitteln soll unter Einbindung der Bevölkerung aufgebaut werden: „Zusammen mit freiwilligen Helferinnen und Helfern haben wir dazu am vergangenen Samstag unser Projekt erstmalig an den Ausgängen von zwei Lebensmittelgeschäften in Bruneck vorgestellt und die Einkäuferinnen und Einkäufer nach Möglichkeit um eine Lebensmittelspende gebeten. Alle zeigten sich wirklich spendabel – das gibt uns Rückhalt und bestärkt uns in dem was wir tun.“
Die Aktion wird übers ganze Jahr an verschiedenen Orten und Geschäften im Dekanat bzw. Sozialsprengel Bruneck weitergeführt. Für die Sammlung eignen sich verpackte Lebensmittel wie Nudeln, Mehl, Reis, Polenta, Zucker aber auch Konservendosen oder Haltbares in Gläsern. Auch Reinigungs-, Wasch- und Toilettenartikel werden gerne entgegengenommen. „Jeder Einkauf, egal ob klein oder groß, ist eine willkommene Hilfe und eine Geste an den Nächsten“, betont Unteregelsbacher.

Als eine Geste an den Nächsten aber auch als Hilfe zur Selbsthilfe ist das Le+O-Projekt gedacht.
„Wir alle haben keine Garantie für unseren Wohlstand. Unfall, Krankheit, Arbeitslosigkeit oder Schicksalsschläge kommen leider unangekündigt und können uns von heute auf morgen in die Armut stürzen. Umso wichtiger ist es, dass es Einrichtungen gibt, die helfen, schwierige Zeiten zu überbrücken.“

Nähere Informationen zum Projekt Le+O erhalten Sie unter den unten angegebenen Links oder direkt bei der Pfarrcaritas-Stelle in Bruneck.
Caritas Diözese Bozen-Brixen
Freiwilligenarbeit und Pfarrcaritas
Paul-von-Sternbach-Straße 6, Bruneck
Tel. 0474 414064
fwa.bruneck@caritas.bz.it

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