Kommentar Fritz Gurgiser zu Hypo Alpe Adria. Willkommen in der Anstalt!

© http://www.salzburg.com/nachrichten/kolumne/standpunkt/sn/artikel/eine-bank-wird-zum-fanal-des-versagens-93741/Standpunkt zu: Eine Bank wird zum Fanal des Versagens. Von Hermann Fröschl | 10.02.2014 – 05:50 |

Sehr geehrter Herr Fröschl,

Sie haben heute einen zutreffenden STANDPUNKT geschrieben und daher eine Anregung:

Ich gehöre zu denen, die ihr Berufsleben lang Monat für Monat Steuern und Abgaben bezahlt haben; seit 1972, nach dem Präsenzdienst bis heute und noch einige Jahre.

Meine Lebenseinstellung war immer: Lieber etwas verdienen und Steuern zahlen, als nichts verdienen und von den Steuern anderer abhängig zu sein.

Jetzt aber habe ich genug, denn ich sehe am Beispiel der Vorgänge rund um die Hypo Alpe Adria ein sehr ernstes Problem: Wer kann uns SteuerzahlerInnen auf welcher Geschäftsgrundlage zwingen, dass wir nun neben all den Sachen, die wir schon heute finanzieren (siehe Beilage), nun auch noch kriminelle Machenschaften, Fehlinvestitionen, Spekulationen etc. finanzieren sollen? Und das gleich in Milliardenhöhe?

Sie schreiben am Schluss: „Womit wir bei der letzten (rot-weiß-roten) Konstante wären: Am Ende schultern die Bürgerinnen und Bürger jene schweren Lasten, die eine schlechte Politik verursacht. Noch Fragen?“

Als langjähriger Abonnent der SN würde ich sehr bitten, diese KERNFRAGE in den Mittelpunkt zu stellen, denn ich will diese schweren Lasten weder schultern noch tragen, da ich sie auch nicht verursacht habe. Und  über die Gaunereien wurde ja genug berichtet. Das wäre also meine Frage, die zu stellen ist:

Sieht es die österreichische Bundesverfassung vor, dass die SteuerzahlerInnen kriminelle Machenschaften, Fehlinvestitionen, Spekulationen etc. zu finanzieren haben? Und wenn ja, wo steht das bitte geschrieben?

Oder muss die österreichische Bundesverfassung geringfügig geändert werden: „Österreich ist eine demokratische Republik. Ihr UNrecht geht von der Politik aus“ (Art.1).

Über einen kurzen Rückruf würde ich mich freuen.

LG
Fritz Gurgiser

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mail 11.02.2014

Liebe Damen und Herren,

wer den heutigen ORF-Report versäumt hat, bitte nachholen – damit ihr wisst, was die Herren Nowotny, Liebscher, Faymann, Spindelegger etc. (nein, keine Paten der sizilianischen Cosa Nostra, Vergleiche wären rein zufällig und ungewollt!) mit den kriminellen Machenschaften rund um die Hypo Alpe Adria Desaster vorhaben.

Ich für meinen Teil habe keine Lust, mich in eine Anstalt für unzurechnungsfähige SteuerzahlerInnen sperren oder gar als Mitglied einer Bad Bank führen zu lassen. Die Hypo Alpe Adria ist in Konkurs zu schicken, damit a) einmal klar wird, um welche Beträge es geht, b) alle Gläubiger veranlasst werden, für dieses Desaster selbst aufzukommen und c) klar festgestellt wird, wo die gesamten Kontrollmechanismen im Bankensektor geblieben sind.

http://tvthek.orf.at/ – unter SENDUNG VERPASST den Report von heute anklicken.

Als Kurt Knuch 2011 das Buch „Land der Diebe“ veröffentlicht hat, habe ich mich noch sehr geärgert, dass es möglich ist, die Republik, deren Pass ich zu Hause habe, als „Land der Diebe“ zu bezeichnen. Heute ärgere ich mich nicht mehr darüber, heute stelle ich fest, dass er eine mehr als milde Form für diesen Titel gewählt hat.

Denn es geht nicht mehr nur um einen Diebstahl – es geht um brutalste Verantwortungs- und Rücksichtslosigkeit gegenüber denen, denen diese kriminelle Machenschaften im Gegenwert von 10 oder 20 Milliarden Euro (so weit gehen die „Expertenmeinungen“ auseinander!) in die Wiege gelegt oder in den Rucksack gepackt werden, mit dem sie nach der Schule in den Berufsweg aufbrechen.

Wer in dieser Sache meiner Meinung ist, darf sich ruhig zurückmelden – denn „Schweigen bedeutet Zustimmung“.

LG, Fritz Gurgiser

 

 

 

D

 

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