Leserbrief Johann Burger: Freunde?

An die TZ

Was aus Rom von unseren politischen Vertretern so wortreich und bedeutungsvoll verkündet wird gleicht in Wirklichkeit einem hilf- und orientierungslosen Gestammel. Da muss man schon mal das gute Gesprächsklima als großartige Errungenschaft verkaufen. Zeller und Kompatscher schwärmen von den guten Freunden in Rom, Berger hingegen lässt verlauten: „Wir haben hier keine Freunde.“ Konkret scheint es mittlerweile nur mehr darum zu gehen, die weitere Demontage und Aushöhlung der Autonomie zu begrenzen. Die verzweifelten Versuche, einzelne Abkommen durch sogenannte Schutzklauseln versehen zu müssen, lassen auf eine fatale Erkenntnis schließen und es drängt sich die Frage auf: Gibt es überhaupt eine tragfähige international verankerte u. einklagbare Absicherung der Autonomie Südtirols oder sind – abgesehen vom Pariser Friedensvertrag und dem Autonomiestatut von 1948 –  alle weiteren erreichten Zugeständnisse nur als ein Entgegenkommen Italiens und somit als inneritalienische Angelegenheit zu betrachten?

Jedenfalls klafft zwischen den Beteuerungen und dem Handeln ein Abgrund. Sollte sich die angeblich „felsenfeste internationale Verankerung“ als dreistes Lügengebäude herausstellen, dann wäre es – ohne Rücksicht auf mögliche Beschädigung der Ehre der ehemaligen und heutigen politischen Akteure – höchst an der Zeit, dem Volk die Wahrheit zu sagen und vollkommen neue Wege zu beschreiten.

Burger Johann, Pichl / Gsies

11.08.2014

 

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Eine Antwort auf Leserbrief Johann Burger: Freunde?

  1. Edith sagt:

    Die Leute lieben es anscheinend, angelogen zu werden.