Das Letzte: Gouverneur

Die Pustertaler Zeitung erlaubt sich neben einigen anderen Originalitäten die Freiheit, von ihrem näheren Landsmann Luis Durnwalder als vom „Gouverneur“ dieses Landes zu sprechen. Nie passiert es der Zeitung, ihn beim landesüblichen Titel Landeshauptmann, geschweige gar dem ordinären Präsidenten des Landesausschusses zu rufen. „Gouverneur Durnwalder“, das ist seit Jahren die Sprachregelung der PZ: respektvoll, exklusiv, ja eigensinnig. Die Betitelung hat keine Chance sich durchzusetzen. Nicht nur der nichtpusterische Rest des Landes, es darf gemutmaßt werden, selbst die Leserschaft der sonst durchaus meinungsbildenden PZ bleibt dumpf beim Landeshauptmann. Der Gouverneur ist somit eher Eigenwerbung der Zeitung, ihr Corporate Identity. Doch o weh! In der jüngsten Ausgabe verwendet Herausgeber Willy Pöder sein Geleitwort darauf, den „Gouverneur“ sprachpolitisch zu begründen, so, als sei ihm ernst damit. Schade! Es ist wie ein erklärter Witz, was dann eben kein Witz mehr ist.
flor

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