Leserbrief Werner Steiner: Kettensägen entlang der Bäche  

Und wieder heulen die Kettensägen entlang der Südtiroler Bachläufe, und letzte Riesen fallen. Jahr für Jahr das gleiche Lied, eine Naturtragödie, verordnet in den Büros der Landeshauptstadt zur Beschäftigung der Mitarbeiter und angeblich zum Schutz der Bevölkerung. Jahr für Jahr noch weniger Nahrungsgehölze, noch weniger Brutmöglichkeiten, Schatten- und Deckungsspender. Was in vielen Jahrzehnten gewachsen ist, wird in Sekunden zerstört. Zurück bleiben verödete Landstriche, die das Landschaftsbild auch touristisch empfindlich verschlechtern. Diese unseligen Maßnahmen werden effektiv vor keinem Hochwasser schützen und sind fachlich gesehen pure Augenauswischerei. In welches Loch haben sich Südtirols Naturschutzvereine verkrochen? „Pfötchen haltend“ unterschreiben wir die Vernichtung der Naturressourcen der nächsten Generation, ohne klare Stellungnahme werden wir zum Handlanger. Es ist höchste Zeit Farbe zu bekennen.

Werner Steiner, für das Artenschutzzentrum St. Georgen

Dolomiten, 27.02.2016

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