Die Erregung um die Feierlichkeiten zu 150. Jahrestag der Einigung Italiens erreicht ein ungeahntes und vor allem sehr unangenehmes Ausmaß an politischer Provokation, Gemeinheit, Verständnislosigkeit und Dummheit, die alle Menschen guten Willens dieses Landes irritiert, erzürnt, erbittert, alteriert, die seit Jahrzehnten glauben, dass es doch endlich einen Frieden geben wird in diesem Land, jene Menschen, die in der anderen Sprachgruppe keinen Feind sehen sondern einen Freund oder einen Nachbarn, den man, bitte, zu respektieren hat. Warum müssen wir Südtiroler deutscher Zunge uns denn diese italienischen Provokationen gefallen lassen, nur weil der Herr Landeshauptmann beschlossen hat, nicht zu den Feierlichkeiten zu gehen? Seither ist es ein Crescendo an Einmischungen, Ratschlägen und vor allem an Drohungen dümmster Sorte: Man möge doch auswandern, das Geld zurückgeben, das der Staat in seiner Großherzigkeit den faulen Südtirolern gibt. Siamo in Italia. Interessant nur, dass in ganz Italien keine Feierlaune aufkommen will, dass sie überall vom Staat forciert werden muss. Der Lega-Gouverneur des Veneto, Luca Zaia, der es unserem Durnwalder gleichmacht und auch nicht feiert, wird nicht gemaßregelt, noch hat ihm der Herr Staatspräsident einen verbitterten Brief geschrieben, er darf, er lässt sich da nichts sagen, aber wir, die kulturlosen Crucchi, wir werden überfallen von stolzen Italiener, die die territoriale Einheit markieren wollen. Ein Heer von Tricolori soll dem deutschen Südtiroler noch einmal deutlich machen, wo er sich befindet, wem das Land gehört, wessen Staat hier das Sagen hat. (Um klar zu sein. ich bin nach wie vor der Meinung, dass der Herr Landeshauptmann hingehen sollte, zu diesem Fest. Kein Mensch im Lande würde es ihm verübeln, wenn er mit Barak Obama und dem Bundespräsidenten des Vaterlandes Österreich an einer Feier der Republik teilgenehmen würde. Politische Höflichkeit und ein Quäntchen Diplomatie hätten vorgehen sollen, meine ich. Wenn er sich aber nicht abbringen lässt von seiner Entscheidung, der Herr Landeshauptmann, dann sollte man diese respektieren. Ich teile sie nicht, aber ich respektiere sie.) Stattdessen erleben wir eine nationalistische Orgie, die befremdet. Weil wir nicht feiern wollen, verstieg sich Vittorio Sgarbi zu unqualifizierten Aussagen, die ich ganz einfach nicht ernst nehme. Ich kenne ihn und messe seinen medialen Provokationen und Feuerwerken überhaupt keine Bedeutung zu, ich schätze nur seine Aussagen über die Kunst, den Rest soll man nicht überbewerten und schnell vergessen. Tragisch ist, dass Biancofiore ihn verteidigt und ein junger Pdl-er tatsächlich glaubt, den Italienern hier gehe es wie den Juden. Ich bin sprachlos.. Die Partei des ultrademokratischen Gianfranco Fini, der ja auch von der Linken als neuer Herold der Demokratie gefeiert wird, wird am 17. Märze mit der ganzen Parteispitze nach Bozen kommen, damit die Südtiroler wissen, wes Land das ist. Casa Pound marschierte mit Abordnungen aus dem restlichen Staatsgebiet durch die Stadt um sichtbar zu machen, dass der Alto Adige zu Italien gehört und so mancher Italiener hatte Tränen in den Augen. Die Kundgebung der Antifaschisten war natürlich wichtig, auch wenn sie mickrig war, sagt die Polizei. Ich weiß, dass ich nun der antifaschistischen Häresie überführt werde, aber wenn es um die faschistischen Denkmäler geht, dann denken sie ja alle gleich, die Faschisten und die Antifaschisten. Als Minister Sandro Bondi seinen Brief schrieb, heulte der Pdl, aber genauso empört war der Aufschrei des PD-Sekretärs Frena: Un orrore. Und Holzmann-Minniti, die beiden Autonomisten des Pdl, die regieren möchten, suspendierten sich vom Pdl aus Protest gegen den Bondi-Brief, er hatte sie verraten.
Wir sind wieder dort wo wir waren: Da die deutschen Crucchi, dort die italienschen Walschen. Traurig. Von wegen Konvivenz.
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