HPV Bezirk Pustertal: PM Erschließung Kofleralm, 29.3.2011

Nein zur Kofler-Alm-Erschließung in Rein!

Die obere Kofler-Alm in Rein in Taufers ist wunderschön gelegen im Naturpark Rieserferner-Ahrn. Doch seit vielen Jahren schon werden Anläufe unternommen, um sie fahrzeugmäßig zu erschließen. Auch die Baukommission von Sand hat sich mit diesem heißen Thema beschäftigt. Das vorgelegte Projekt wurde jedoch nicht genehmigt, sondern man hat sich für einen noch auszuarbeitenden Kompromiss zwischen Antragstellern und dem Amt für Naturparke ausgesprochen, der jedoch nie erfolgt ist. Auch die Landschaftsschutzkommission hat das Projekt im Februar abgelehnt. Es ist dies ein großer Erfolg für die Bemühungen der Naturschützer und des Landesamtes. Nun haben die Betreiber dagegen Rekurs eingelegt und die Landesregierung wird darüber entscheiden.

Uns scheint es unverantwortlich zu sein, heute noch äußerst aufwändige Straßen zu den letzten unerschlossenen Gebieten zu bauen und dies fast ausschließlich mit öffentlichen Mitteln! Aus Erfahrung weiß man zudem, dass in der Folge der Zufahrtsmöglichkeit meist auch eine andere Bewirtschaftung einhergeht, mit Planierung und Gülleausbringung. Dadurch verschwindet oft die wertvolle Flora, die man vorgibt, erst durch eine Erschließung erhalten zu können.

Der Bezirk Pustertal fordert deshalb die Verantwortlichen auf, die letzten Reste straßenmäßig nicht erschlossener Natur- und Kulturlandschaft in diesem Natura-2000-Gebiet zu erhalten und dafür einen Teil der für den Wegebau erforderlichen Mittel für die erschwerte Bewirtschaftung zur Verfügung zu stellen.

Albert Willeit, Gais
Bezirksausschussmitglied
29.3.2011

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3 Antworten auf HPV Bezirk Pustertal: PM Erschließung Kofleralm, 29.3.2011

  1. forumonline sagt:

    UMWELT / Protest
    (K)eine Straße auf die Kofler-Almen
    AVS, ARGENUP und Dachverband lehnen den Bau eines Lkw-Weges auf die Almen ab
    Bozen/Bruneck/Rein (mt) – Im Naturpark Rieserferner-Ahrn ist die Errichtung eines neuen Almerschließungsweges auf die Kofler-Almen geplant. Der Alpenverein Südtirol, der Dachverband für Natur- und Umweltschutz und die ARGENUP lehnen den Bau dieses ihrer Meinung nach „überdimensionalen“ Lkw-Weges ab und fordern Alternativlösungen für den nachhaltigen Erhalt der Almwirtschaft.
    Das Projekt sieht einen rund 4600 Meter langen Lkw-Weg mit einer Kronenbreite von 3,5 Metern vor. Für die Überwindung der rund 450 Höhenmeter ist die Anlage von sieben Kehren großteils im Wald- und Almbereich vorgesehen. Am 23. Oktober hat die II. Landschaftsschutzkommission das Projekt abgelehnt. Die Landesabteilung für Forstwirtschaft legte daraufhin Rekurs ein. Nun entscheidet die Landesregierung in den kommenden Wochen über das Projekt.
    Alpenverein, Dachverband und Argenup sprechen sich gegen die Durchführung des geplanten Projektes aus, weil sich der geplante Weg auf die Obere und Untere Kofler-Alm im Naturpark Rieserferner Ahrn befindet, der als besonderes Schutzgebiet im Sinne des europäischen Schutzgebietssystems Natura 2000 ausgewiesen ist. Weil besonders geschützte Lebensräume und Arten beeinträchtigt werden, haben sich Experten klar gegen den Wegebau ausgesprochen.
    Eine gezielte forstwirtschaftliche Bewirtschaftung des betroffenen Gebietes könnte, so sind die Schutzverbände der Meinung, auch mittels Seilkran von bestehenden Erschließungswegen aus erfolgen. Zudem ist der betroffene Berghang weitum einsehbar, weshalb die baulichen Maßnahmen gut sichtbar wären.
    Die Entscheidung um die Erschließung der Kofler-Almen könnte ein Präzedenzfall mit Signalwirkung für weitere noch anstehende Almerschließungsprojekte innerhalb von Naturparken sein und sollte deshalb, so rufen die Schutzverbände auf, mit größtmöglicher Sorgfalt geprüft werden.
    Dol, 06.02.03

  2. forumonline sagt:

    Natur
    Zerstörung
    Ganz entsetzt war ich, als ich in den „Dolomiten“ vom 30. Jänner 2003 durch P. Ortners Beitrag unter „Natur und Umwelt aktuell“ erfuhr, dass zu den Kofleralmen ein „Erschließungsweg“ gebaut werden soll. Von vielen Wanderungen her kenne ich das unvergleichlich schöne Gebiet, das ja zum Naturpark Rieserferner gehört, mit seinen einzigartigen Seen und so prachtvollem Blick zur Hochgallgruppe und finde, dass es ein grobes Vergehen, ja geradezu eine Sünde wäre, auch zu diesen, bisher „unerschlossenen“ Almen eine Straße zu bauen. Man weiß ja, wie sich dies dann mit den üblichen „Verwässerungsmethoden“ in Zukunft weiter entwickelt, bis es auf einmal „eventreif“ ist (siehe Kronplatz und andere Höhen).
    Ich schließe mich ganz den Aussagen P. Ortners an und hoffe, dass man doch endlich einsieht, dass die immer weniger werdenden Höhen – noch obendrein in Naturparkgrenzen – unangetastet bleiben sollen. Sie sind doch der Reichtum und die Charakteristik unseres schönen Südtirols.
    Mehr als genug ist schon verbaut und verdrahtet worden.
    Giovanna Koch, Meran
    Dolomiten, 040203

  3. forumonline sagt:

    Ältere Leserbriefe, September 2003

    Rein; Kofler- Alm Erschließung

    Auch ich bin wie der AVS, gegen eine Straße auf die Kofler-Alm. Es gibt keinen vernünftigen Grund, diese Straße zu bauen. Der Wald ist schon erschlossen, die Alm selbst ist eine idyllische Weide – Hochalm mit kargem Ertrag. Die Bergsteiger und Wanderer genießen die Ruhe und den herrlichen Blick auf die Rieserferner-Gruppe, eines der schönsten Panoramen im Tauferer Ahrntal. Also für wen die Straße? Und wer bezahlt sie? Der Lois, mein Freund und „Almer“ seit Jahren, braucht diese Straße sicher nicht, seinen „Dienstherren“ hat er auch ohne Straße das Vieh bestens versorgt, auch wenn eine Kuh einmal einen Tierarzt brauchte, er wusste sich allein zu helfen. Die Straße für den Tierarzt, für die Jäger und für einen Sonntagsausflug der Herren? Nein! Aber wenn man weiß, wer die Eigentümer sind, versteht man auch, warum es zu einer sinnlosen Straße kommt. So sinnvoll es ist, unsere Bauernhöfe, wo Familien wohnen, zu erschließen, so sinnlos ist es, idyllische Hochalmen mit Autos erreichen zu wollen. Die Natur gehört uns allen!
    Dr. Karlheinz Außerhofer, Bruneck

    *****
    Nein zur Kofler-Alm-Erschließung
    Antwort auf den Leserbrief von Karlheinz Außerhofer vom 30.9.03.

    Ein großes Kompliment und ein Dankeschön an den Immobilienmakler Dr. Karlheinz Außerhofer für seine klare öffentliche Ablehnung der Erschließung der Kofler-Almen in Rein. Dies zeigt, dass nicht nur sogenannte „Grüne“ gegen dieses unsinnige Vorhaben sind. Es darf aber auch nicht sein, dass eine zerstörerische Straße wie diese fast ausschließlich mit öffentlichen Mitteln gebaut wird! Solche Wege müßten wennschon die Betreiber selbst bezahlen! Dann allerdings könnte man sicher sein, dass diese Frevel ausblieben. Dafür sollten mit einem Teil der für den Wegebau notwendigen Mittel die Erschwernisse abgegolten werden und viele wären damit wohl einverstanden. Deshalb ein Aufruf: Bewahren wir uns doch die letzten Reste fahrzeugmäßig nicht erschlossener Natur- und Kulturlandschaft wie diese, aber auch wie jene der Rötalm und der Tauernalm in Prettau.
    Albert Willeit, Gais
    Bezirksobmann Pustertal, Heimatpflegeverband

    *****
    Ich bin sicher, dass die Kofler Alm einer der beeindruckendsten Plätze im gesamten Alpenraum ist!
    Sollte es uns nicht gelingen, solche Paradiese in ihrer Ursprünglichkeit vor der grassierenden Baggerwut zu schützen, können wir alle Bemühungen, in unserem einmaligen Land zu retten, was noch zu retten wäre, resignierend aufgeben!
    Walter Harpf