Leserbrief Ursula Steinkasserer Goldwurm & Antwort Walter Harpf : Direkte Demokratie und Nazizeit.

Dolomiten Leserbrief, 21.04.2011

von Ursula Steinkasserer Goldwurm, Bruneck

Hoch lebe die Direkte Demokratie: Ich freue mich schon auf die Zeit danach. Unser Land wird keine Politiker mehr brauchen. Wir, das Volk, treffen Entscheidungen via Mausklick im Internet, und unsere angestellten Verwalter mögen diese dann wohlweislich in unserem Sinne umsetzen. Wir werden zu Rate gezogen und mit unserer errungenen Souveränität darüber richtig abstimmen. Politik kann doch nicht so schwierig sein, wir machen sie lieber gleich selber. Wir brauchen keine Vertreter mehr, sind selbstbestimmt und die Politik endlich bürgernah. Es lebe der demokratische Populismus, was sind schon 70 Jahre?

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Liebe Ursula,

welche Mittel unserer Sammelpartei recht sind, um zu verhindern, dass wir zurückfallen in Zustände wie während der Nazifaschismusdiktatur vor 70 Jahren, hatten wir schon im Oktober 2009 und anlässlich der heldenhaften Ried-Intervention des Dr. Beikircher zu schätzen gelernt. Dass sich nun aber im Sinne dieses hehren Zieles manche Mitbürger auch noch als dümmer darstellen sollten, als sie bekanntermaßen sind, ist doch zuviel an Aufopferung! Man könnte ja im persönlichen Umfeld gewaltig an Respekt verlieren! Ist es das wert?

Mit freundlichen Grüßen, Walter Harpf

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2 Antworten auf Leserbrief Ursula Steinkasserer Goldwurm & Antwort Walter Harpf : Direkte Demokratie und Nazizeit.

  1. forumonline sagt:

    Im Übrigen ist es doch gerade die kritikfreie Obrigkeitsgläubigkeit und die Unbeweglichkeit und fehlende Zivilcourage der Massen, die den schlimmsten Regimen den Weg bereitet!

  2. forumonline sagt:

    Immanuel Kant:
    Unmündigkeit ist das Unvermögen, sich seines Verstandes ohne Leitung eines anderen zu bedienen.
    Sapere aude – Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen!