Leserbrief & Stellungnahme Albert Willeit: Widum St. Sigmund: Es gibt noch Zeichen und Wunder…

SCHÖN RESTAURIERTER WIDUM IN ST. SIGMUND

Die Heimatpfleger freuen sich!

Mit großer Genugtuung nehmen wir zur Kenntnis, dass der im Jahre 1999 geplante Abbruch des Widums wohl auch aufgrund der Intervention des Heimatpflegeverbandes und in erster Linie von Bürgern zurückgenommen wurde, stattdessen ist er renoviert und einer neuen Nutzung zugeführt worden. Damit ist ein schönes und typisches Ensemble erhalten geblieben. Ein Dank ergeht deshalb an die Gemeindeverwaltung und vor allem an das Denkmalamt.

Albert Willeit – HPV-Bez. Pustertal – April 2011

1999: STELLUNGNAHME ZUR BEBAUUNG DES KIRCHPLATZES IN ST. SIGMUND – GEMEINDE KIENS

Nachdem die Gemeinde Kiens einen Ideenwettbewerb zur Bebauung des Kirchplatzes von St. Sigmund ausgeschrieben hat und dieser vor kurzem entschieden wurde, möchten wir dazu Stellung nehmen, nicht so sehr zum Ergebnis als vielmehr zur Auswirkung dieser Entscheidung. Dabei geht es uns in erster Linie um den vorgesehenen Abbruch des Widums. Nach einem Lokalaugenschein konnten wir feststellen, daß sich das Gebäude in einem tadellosen Zustand befindet und sowohl architektonische als auch bauliche Qualität hat: klare Grundriss- und Fassadengestaltung, angemessene und ausreichende Größe und Höhe der Räume, massive Mauern und intakter Dachstuhl. Außerdem sind kaum Bauschäden festzustellen. Wenngleich die bei der letzten Sanierung eingefügten Bauteile, Fenster und Türen nicht ganz entsprechen, so ist es möglich, diese ohne großen Aufwand zu erneuern. Zudem ist die angebaute Garage störend und gehört eliminiert. Insgesamt kann festgestellt werden, daß es sich um ein für unsere Gegend typisches Widumsgebäude mit guter Wohnqualität handelt.
Wir sind der Auffassung, daß das Widum ein ortsbildprägender Bau ist und deshalb erhalten bleiben sollte. Interessant ist dazu die Aussage des Preisgerichtes, daß bei einem Abbruch des Widums an der selben Stelle ein Bau errichtet werden sollte.
Da wir außer dem 2. Preis die vorgelegten Projekte nicht kennen, können wir nur zu diesem einen kurz Stellung beziehen: Die Position des Altenwohnheimes scheint richtig zu sein, der Vorbau fürs Cafè stört trotz Mauerscheibe die Zuordnung des Gebäudes zum Platz. Die Wohnung für den Pfarrer drängt ihn in die Anonymität und ist in keinster Weise ein Ersatz für das bestehende Widum. Die architektonische Qualität mit expressiven Anleihen aus den 70er Jahren stellen wir an dieser Stelle in Frage. Die Lage des Parkplatzes und die Errichtung der Zugangsrampen zum Friedhof zeugen von einem wenig sensiblen Umgang mit dem Ortsbild im Umfeld der Kirche.
Bezeichnend ist die Aussage des Bürgermeisters im Protokoll, daß alle Projekte große Mängel aufweisen und in der vorgelegten Form nicht realisiert werden können. Deshalb wird der 1. Preis auch nicht vergeben.
Abschließend sind wir der Überzeugung, daß man das gute Alte bewahren und mit guter zeitgenössischer Architektur, aber mit Bedacht ergänzen sollte.

Für den Landesverband für Heimatpflege – Bezirk Pustertal
Albert Willeit, Bezirksobmann

Gais, 24. November 1999.

Dieser Beitrag wurde unter Pressemitteilungen, Pustertal abgelegt und mit , , , verschlagwortet. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

Die Kommentarfunktion ist geschlossen.