DAS LETZTE: Multisensorisch, 180611

Muss ich mich selber auch in die Pflicht genommen fühlen? Landesrat Berger und sein Engl haben zum „multisensorischen Marketing“ aufgerufen. Weil der Berger aber auch ein Hans ist und außer von Touristikern weiterhin auch von Bauern verstanden werden will, hat er uns das geschwollene Wort erklärt. Multisensorisch heißt: „Der Gast will Urlaub mit all seinen Sinnen wahrnehmen, aber gleichzeitig auch Urlaub mit Sinn erleben.“ Mit allen Sinnen und mit Sinn – wie soll ich das anstellen? „Multisensorisches Marketing beginnt beim Produkt“,sagt der SMG-Engl. Auf mich bezogen hieße das: beim Schreiben. Schreib ich multisensorisch? Ich bin überzeugt, dass ja. Aber mache ich mich damit am Ende mitschuldig? Der gleiche Engl hat am nämlichen multisensorischen Marketing-Tag behauptet: Südtirol kann, wenn wir es so anstellen wie von ihm empfohlen, „zum begehrtesten Lebensraum in Europa werden“. Ich frage: Wollen wir das? Wo alle zu Gast sein wollen, sind die Einheimischen irgendwann Fremde.

flor

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