AW: PM Heimatpflegeverband – Pustertal zu Abriss Hotel Post, Sexten (siehe unten)

„Hintnoch reitet die ôlte Urschl!“

Der Abbruch ist im vollen Gange, und sämtliche Warnungen von den direkten Anrainern wurden in den Wind geschlagen. Uns war vollkommen klar, dass mit dem Gebäude etwas geschehen musste, bevor es vollends baufällig geworden wäre.

Mehr noch: wir freuten uns auf eine längst überfällige Aufwertung des Gemeindeplatzes. Als dann schön langsam klar wurde, welche Art von Projekt man hier zu erwarten hatte, waren wir zunächst perplex. Mit einer derartigen Kubatur-Vergrößerung hatte niemand von uns gerechnet. Gleichzeit wurde deutlich, dass die ansonsten schon spärliche Freifläche im Zentrum von Sexten praktisch ganz verschwinden würde, inklusive der Parkplätze, und ohne Alternative.

Um eines ganz klar zu sagen: den Bau jetzt noch zu stoppen, wäre u.E. nach unfair gegenüber den Eigentümern und Bauherren. Schließlich und endlich ist es ein privates Projekt, mit vertraglichen Verpflichtungen, dass in diesem Umfang genehmigt wurde und auch nur durch den Schweizer Käse ermöglicht wird, den wir heute Urbanistik-Gesetz nennen. Dass weder Denkmalschutz noch Ensembleschutz bestehen, haben wir der mangelnden Unterstützung von Außerhalb zu verdanken. Denn wenn schon, hätten kompetentere Leute oder das Land hier viel früher eingreifen müssen.

Wir als Nachbarn fühlen uns etwas überfahren; natürlich muss kein privater Bauherr irgendeinem Anrainer Rechenschaft ablegen, schon gar nicht über die Ästhetik eines geplanten Baus. Aber abgesehen von den Auskünften, die uns von Seiten der Gemeinde und auch dort nur auf Anfrage mitgeteilt wurden, gab es viel zu wenig Information.

Wünschenswert wäre eine öffentliche Vorstellung des Projekts gewesen, ob seiner schieren Größe und da es das Dorfbild von Sexten auf lange Zeit und sehr einschneidend beeinflussen wird. Offensivere Informationspolitik hätte viel Misstrauen und Fehlinformationen verhindert.

Somit müssen wir uns wohl damit abfinden, dass irgendetwas SEHR Großes gebaut wird, von dem wir nur hoffen können, dass es nicht ein viereckiger Betonkasten wird, aus welchem dann Spekulanten über Umwege irgendwann doch Zweitwohnungen verhökern können.

Einstweilen gibt es einen Vorschuss Vertrauen in die alteingesessene, ehrbare Eigentümerfamilie, in welchen sich aber eine gehörige Portion berechtigte Skepsis gemischt hat.

Dies zur Kenntnis,
Hanspeter Holzer, Sexten

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