Leserbrief Evi Keifl: Baggerland

Sarntal

von Evi Keifl, Bozen

Jetzt haben die Sarner also auch den Weg auf die Auener Alm unter ihre Bagger genommen. Ein weiteres Stück uralter Kulturweg ist zerstört. Bravo! Die Autoren der Großtat sind die üblichen: Bauern, Baufirmen, Baggerfirmen; die gute, verlässliche Forst gibt den Segen dazu, und der Bürgermeister sorgt für den Rest.

Weil schließlich ist das eine innersarnerische Angelegenheit und geht niemanden was an. Das Geld allerdings holt man dreist und ohne rot zu werden aus dem Steuersäckel. Das Geld im Topf ist aber nicht sarnerisches Geld, sondern das sind unser aller schwerverdiente und redlich bezahlte Steuern. Du und ich finanzieren also den „Lkw-tauglichen Fahrweg“ auf die Auener Alm, zumindest 80 Prozent davon.

Aber fragen tut uns, dich und mich, keiner, ob wir damit einverstanden sind. Und genau das – so höre ich – sind immer mehr dus und ichs nicht mehr bereit hinzunehmen. Das Sarntal mag zwar grundbuchmäßig den Sarnern gehören, aber das Landl, so heißt es auch im Liedchen, das Land isch (auch) meins. Lange werden wir es uns daher nicht mehr ungefragt mit unserm Geld kaputtmachen lassen. Das soll die Baggerlobby von Sarnthein bis Antersasc mitsamt ihren Auftraggebern und Helfershelfern derweil zur Kenntnis nehmen.

Dolomiten, 011010

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