Nordring: Was wird gespielt? ¦ Anello Nord: a che gioco giochiamo?

PM Grüne Ratsfraktion Bruneck

Mit großer Verwunderung vernehmen wir Meldungen in den Medien, wonach die Verlegung des Nordrings hinter die Industriezone erneut in Frage stehe. Als Gemeinderäte ist unser Stand nach wie vor, dass es sich dabei um ein beschlossenes und finanziertes Projekt handelt, das ehestmöglich umgesetzt wird. Nun ist wieder die Rede von allerhand Schwierigkeiten und von „anderen Prioritäten“.

Der heutige Verlauf des Nordrings ist das Resultat einer Fehlplanung in den Achtzigern. Schon damals war klar, dass der Nordring zwischen Wohngebiet und Industriezone nur zu Problemen führen würde. Klare Warnungen und Proteste wurden aber ignoriert, seitdem harrt die Situation einer Lösung. Inzwischen wurden klare Versprechungen gemacht, die jetzt offensichtlich wieder in Frage gestellt werden.

Gleichzeitig hat man sich beim ebenso Jahrzehnte alten Problem der Südausfahrt für eine Variante entschieden, die vor allem neue Probleme schafft, weil sie zu einer Mehrbelastung des Wohngebiets an der Reischacher Straße führt. Außerdem wird jetzt wieder Nordring gegen Südausfahrt ausgespielt.

Bruneck hat ein Verkehrskonzept, laut dem Nordringverlegung und Südausfahrt samt Reischacher Ast prioritär sind – die reale Verkehrspolitik erweist sich aber einmal mehr als orientierungslos.

Die Grünen verlangen von Gemeinde- und Landesverwaltung Klarheit über den Stand der Dinge, über die verfügbaren Mittel und über die Kriterien, nach denen bestimmte Projekte Vorrang genießen und andere liegen gelassen werden. Solange etwa für Obervintl ein Projekt betrieben wird, das 600 Meter Ortsdurchfahrt mit 4 km neuer Straße „umfährt“, solange man beim Klosterwald für eine Straßenkreuzung 40 Millionen ausgeben will und in Percha an den nächsten Riesentunnel denkt, der in keinem Verhältnis zum dortigen Verkehrsproblem steht, akzeptieren wir nicht, dass vergleichsweise bescheidene Projekte, die effektiv der Entlastung stark belasteter Wohngebiete dienen, hintangestellt werden.

Die Verlegung des Nordrings ist ehestens umzusetzen, auch weil andere Lösungsszenarien nicht realistisch erscheinen. Die Ausführung darf aber ruhig bescheidener und schonender sein – im Bereich der Rienzfeldstraße müssen die Zufahrten zur Industriezone auch zu gewährleisten sein, ohne eine zweite Straße neben der bestehenden zu bauen. Bei der Südausfahrt bleibt unser Standpunkt, dass der Reischacher Ast Priorität haben muss, weil die Hauptfunktion der Südausfahrt ganz klar der Reischacher Verkehr ist.

In Zeiten knapper werdender Ressourcen ist es wichtig, Prioritäten zu setzen – das ist mittlerweile eine Phrase, die bei jeder Gelegenheit wiederholt wird. Wir verlangen Klarheit darüber, wie die Prioritäten aussehen und welche die effektiven Ziele der Verkehrspolitik sind.

11.09.2011
Für die Grüne Ratsfraktion
Hanspeter Niederkofler

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Anello Nord: a che gioco giochiamo?

Con grande stupore apprendiamo dai media che lo spostamento dell’anello nord dietro la zona industriale appare di nuovo in forse. Come consiglieri comunali il nostro stato d’informazione è tuttora che si tratti di un progetto approvato, finanziato e di prossima realizzazione. Ora si riparla di varie difficoltà e di „altre priorità“.

L’attuale tracciato dell’anello nord è il risultato di un errore di progettazione negli anni 80. Già allora era chiaro che l’anello nord posto tra quartieri residenziali e zona industriale poteva portare solo problemi. Ma tutti gli avvertimenti e le proteste furono ignorate, e da allora il problema aspetta una soluzione. Nel frattempo si sono fatte chiare promesse, che adesso vengono di nuovo messe in dubbio.

Contemporaneamente, per l’uscita sud, un altro problema che si protrae da decenni, si è scelta una variante che crea soprattutto nuovi problemi perché aumenta la pressione sulla zona residenziale lungo la strada di Riscone. E di nuovo si sta contrapponendo l’anello nord all’uscita sud.

Brunico ha un piano del traffico che definisce prioritari sia lo spostamento dell’anello nord che l’uscita sud comprensiva del ramo di Riscone. Ma nella realtà la politica del traffico rimane tuttora priva di orientamento.

I Verdi chiedono all’Amministrazione comunale e provinciale di chiarire lo stato delle cose, la disponibilità di risorse e i criteri per cui alcuni progetti godono di priorità ed altri vengono rimandati. Finché a Vandoies di Sopra si porta avanti un progetto che „aggira“ un abitato di 600 metri con una nuova strada di 4 km, finché al Klosterwald si intendono spendere 40 milioni per un incrocio stradale e a Perca si pensa alla prossima mega-galleria assolutamente sproporzionata rispetto alla reale problematica, non possiamo accettare che vengano messi da parte progetti a confronto modesti che servono effettivamente a migliorare la situazione in zone abitate fortemente colpite dal traffico.

Lo spostamento dell’anello nord va affrontato al più presto, anche perché altri scenari di soluzione non appaiono realistici. L’esecuzione può però essere senz’altro più modesta e meno impattante – nella zona di via Campi della Rienza gli accessi alla zona industriale si possono garantire anche senza costruire una seconda strada accanto all’esistente. Per l’uscita sud la nostra posizione rimane che la priorità vada al ramo di Riscone, poiché la funzione primaria dell’opera è senz’altro il traffico da e per Riscone.

In tempi di risorse in diminuzione è importante definire le priorità – questa è ormai una frase fatta, ripetuta in ogni occasione. Noi chiediamo chiarezza su quali siano le priorità e i veri obiettivi della politica del traffico.

11/09/2011
Per il Gruppo consiliare Verde
Hanspeter Niederkofler

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Eine Antwort auf Nordring: Was wird gespielt? ¦ Anello Nord: a che gioco giochiamo?

  1. hubert sagt:

    Leserbrief an Dolomiten – 12.09.2011

    Nordring – unwichtige Leute?

    Landesrat Florian Mussner hat den Nordring zur unwichtigen Straße erklärt und die Verlegung des Nordringes „ist im Programm nicht vorgesehen“. So ist es in der Neuen Südtiroler Tageszeitung vom 9.9.2011 zu lesen. So weit ist sie in der Prioritätenliste zurück gerutscht, wobei zu bezweifeln ist, ob sie jemals recht weit vorne war, denn ein ernsthafter politischer Wille war nie zu erkennen. Dazu wohnen am Nordring wohl zu wenig wichtige Leute. Obwohl 2007 das Land den Anrainern zugesichert hatte, dass das Geld bereit stehe. So viel zur Glaubwürdigkeit von Politikeraussagen. Man muss sagen, das sind nicht mal Vertröstungen sondern es sind Phrasen um Zeit zu gewinnen, denn sie wissen ja was sie planen. Es stellt sich heraus, dass nicht mal klar ist wie die Trasse verlaufen sollte. Unverständlich, dass man für eine kleine Ortschaft und deren Ortsumfahrung einen 3 km langen Tunnel bauen will, der über 60 Mio. Euro kosten würde (kürzlich im Radio zu hören), aber für den Nordring nicht mal ca. 3 Mio. aufbringen will. Welche Wertschätzung genießen Nordring-Anrainer?

    Noch was zum „Trost“ von Herrn LR Florian Mussner: die Südausfahrt hat für die Bewohner des Nordringes NULL Auswirkung.

    Hubert von Wenzl
    Bruneck