PM HPV-Pustertal: Almerschließungen – um welchen Preis?

Pressemitteilung: Almerschließungen – um welchen Preis?

Der SVP-Bezirksumweltausschuss Pustertal hat eine reine Alibifunktion

Wie kürzlich den Medien zu entnehmen war, hat sich der SVP‐Bezirksumweltausschuss (BUA) Pustertal nun auch mit dem heißen Eisen Almerschließungsstraßen befasst, nachdem in letzter Zeit eine heftige Diskussion über deren Sinnhaftigkeit entstanden ist. Bei dieser Sitzung ließ sich der BUA von den Spitzen in Bauernbund (Peintner) und Politik (Berger, Kuenzer) aufklären. Deshalb war von vorneherein klar, was dabei herauskommen musste: Der BUA ist für die Straßenerschließungen, auch wenn diese einen nicht unwesentlichen Eingriff in die Landschaft darstellen. Halbherzig meint er zwar „nicht um jeden Preis“. Diese Aussage klingt zwar gut, ist aber unverbindlich und deshalb nichts wert! Man will künftig auch jedes Projekt anhand selbst festgelegter Kriterien prüfen und damit wird man sich dann leicht tun, problematische Almstraßen zu rechtfertigen!

Der Heimatpflegeverband stellt deshalb fest, dass der SVP‐BUA offensichtlich keine selbständige umweltorientierte Rolle spielt, sondern als politischer Ausschuss nur eine Rechtfertigungsrolle ausüben darf und soll. Damit kommt diesem im Grunde sinnvollen politischen Gremium eine reine Alibifunktion zu. Zudem fällt auf, dass letzthin der Bauernbund und die Landwirtschaftspolitik eine aggressive Strategie betreiben, um die eigenen Ziele durchzusetzen. Man lässt nämlich alle möglichen Leute und Gremien für sich Partei ergreifen: den Reinhold Messner, die SVP Gadertal, die planende Forstbehörde, den Gemeinderat von Prettau und den SVP‐BUA. Alle verlangen in Veröffentlichungen und Zeitungsartikeln den Bau von Almstraßen und sie geißeln zum Teil deren Gegner als weltfremde Städter, unnütze Kommissionen und unqualifizierte Debattierclubs (siehe Forst‐Info 2/2011).

Der Heimatpflegeverband ist empört über diese Form der Auseinandersetzung und stellt sich voll und ganz hinter die Fachleute des Naturparkamtes, der Landschaftsschutzkommission und die vom Land beauftragten Gutachter! Diese haben sich nämlich alle gegen die Straßenerschließungen zur Antersasc‐Alm, zur oberen Kofleralm und zur Durra‐Alm in Rein ausgesprochen! Wir fordern daher die politischen Vertreter dazu auf, diese Fachgremien endlich einmal ernst zu nehmen und zu respektieren!

Den SVP‐BUA hingegen bitten wir, zu diesen drei Projekten konkret Stellung zu nehmen. Allerdings dürfte die Antwort wohl jetzt schon klar sein, nachdem LR Hans Berger mit der Durra‐Almstraße auf dem Reiner Höhenweg selbst betroffen ist und er gegen deren Ablehnung tatsächlich Rekurs bei der Landesregierung (!) eingereicht hat, welche nun entscheiden muss. Wir sind gespannt.

Heimatpflegeverband Südtirol ‐ Bezirk Pustertal

i.A. Albert Willeit ‐ Ausschussmitglied

Gais, Moargreit 6, 0474 504101 ‐ info@willeit‐arch.it

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