Einladung nach Gsies, 05.11.11

Einladung zum Dorfgespräch mit dem Titel „ALLES BEIM ALTEN?“

am Samstag, den 05. November um 20.00 Uhr im Bürgerhaus St. Martin Gsies.

seit den 1960er Jahren hat sich die Landschaft des Alpenraumes als gewachsener Kulturraum, geformt von der bäuerlichen Bewirtschaftung, stark verändert: intensivierter Anbau, die Möglichkeiten und Vorschriften der Raumordnung, aber auch die von der Politik verteilten Subventionen hinterlassen ihre Spuren im Landschaftsbild und beeinflussen die Haltung der Menschen.

Die prägenden Wirtschaftsgebäude — der Stall, der Stadel, das Futterhaus — sind die ersten, die mit dieser Entwicklung nicht immer mithalten können. Sie werden von Laufställen, Garagen für landwirtschaftliche Maschinen oder Magazinen ersetzt oder verwahrlosen gar. In vielen Gegenden des alpinen Raumes hat auch der Tourismus einen großen Einfluss ausgeübt.

Um diese Themen kreist auch die Ausstellung „Der nicht mehr gebrauchte Stall“, die am 8. Oktober in kunst Meran eröffnet wird. Sie zeigt Entwicklungen und Tendenzen in den Ländern Südtirol, Vorarlberg und Graubünden.

In Dorfgesprächen landauf landab mit Agronomen, Politikern, Landwirten und Architekten soll über die Zukunft des Stalls und der landwirtschaftlichen Gebäude insgesamt diskutiert werden. Vor allem sollen Bäuerinnen und Bauern sich selbst in die Debatte einbringen: schließlich sind sie nicht nur die traditionellen Pfleger der Kulturlandschaft, sondern kennen auch die praktischen Erfordernisse der modernen Bewirtschaftung.

„ALLES BEIM ALTEN?“

Nur in wenigen Alpentälern ist die Landwirtschaft noch die wichtigste Einnahmequelle. Aber auch dort hat sich vieles verändert. Früher wurde eine Bauernschaft von zehn und mehr Personen bewirtschaftet, heute müssen oft zwei Personen dieselbe Arbeit leisten. Dafür kommen moderne Maschinen zum Einsatz, das alte Futterhaus wird angepasst, eine neue Garage wird gebaut und auch die Feldwege müssen verbreitert werden.

Dieser Wandel verändert die Kulturlandschaft, deren Pflege seit jeher in den Händen der Bauern lag. Aber nicht nur der Nebenerwerbsbauer hat heute keine Zeit für die Erhaltung von altem Kulturgut. Hohlwege und Trockenmauern haben in der Kosten-Nutzen-Rechnung keinen Platz.

Es diskutieren:
Roland Gnaiger – Architekt, Bregenz, A
Wilhelm Innerhofer – Agronom, Ahrntal
Hans Kienzl – Südtiroler Bauernbund – Urlaub auf dem Bauernhof
Walter Oberhollenzer – Bauer, ahrntal natur
Paul Schwingshackl – Bürgermeister der Gemeinde Gsies
Walter Steinmair –Gemeindereferent, Südtiroler Bauernbund
Susanne Waiz Kuratorin Kunst Meran, Architektin, Bozen

Moderation: Stefan Taschler – Architekt, Bruneck

Wir freuen uns auf eine rege Teilnahme an der Diskussion und das Beisammensein bei einem Glas‘ Wein und grüßen sie herzlich

Paul Schwingshackl    Bürgermeister der Gemeinde Gsies
Susanne Waiz           Kuratorin Kunst Meran
Stefan Taschler         Architekt

Die Initiative wird unterstützt durch Interreg IT-AUT IV – CUP: I64C09000100001

Projekt Nr. 4442 „Bausubstanz und Ortsbild zwischen Tradition und Erneuerung – Alte Bausubstanz bewahren und neues Bauen im ländlichen Raum gestalten“

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