Direkte Demokratie: Einladung nach Niederdorf, 12.11.11

Bozen, 31. Oktober 2011

Liebe Mitbürgerin, lieber Mitbürger!

Wir schreiben Ihnen, weil es Ihnen, zusammen mit weiteren ca. 2.500 Bürgerinnen und Bürgern unseres Landes wichtig war, im vergangenen Frühjahr eigens ins Gemeindeamt zu gehen, um das Volksbegehren zur Direkten Demokratie mit Ihrer Unterschrift zu unterstützen. Die übrigen 10.000 Unterschriften sind an Unterschriftentischen auf der Straße gesammelt worden. Danke, dass Sie mitgeholfen haben den Gesetzentwurf zur Behandlung in den Landtag zu bringen.

Wir denken, dass vor allem unter diesen zweieinhalbtausend Menschen viele sind, die ein besonderes Interesse an der Sache haben und vielleicht neugierig sind Genaueres zu erfahren, Menschen, die auch unter Umständen selbst etwas in ihrem Umfeld dafür unternehmen wollen, sich zum Beispiel für mehr Demokratie in der eigenen Gemeinde einsetzen. Für die Zukunft unseres Anliegens gäbe es kaum wichtigeres als in jeder Gemeinde des Landes, besser freilich noch in jeder Fraktion ein paar Bürgerinnen und Bürger zu wissen, die in unserer Sache gut bewandert sind, die wir am Laufenden halten können und die vielleicht davon etwas auch an ihre Mitbürger weitergeben wollen.

„Sich für mehr Demokratie kundig machen!“

Wir möchten Ihnen deshalb anbieten, gemeinsam mit Interessierten aus umliegenden Gemeinden, an einer Art Weiterbildungsveranstaltung teilzunehmen, in der wir Ihnen die Gelegenheit geben, sich eingehender mit den Fragen rund um dieses Thema zu befassen. Wir möchten dabei auf eine für jede und jeden gut zugängliche Weise über Demokratie reden. Für uns ist diese Regierungs­form, wenn sie wirklich ernst genommen wird, die Grundlage für menschenwürdiges Leben. Wir sind nun mit unserem Wirken für mehr Demokratie an einem Punkt angelangt, an dem es wichtig ist, dass immer mehr Menschen in der Sache genauer Bescheid wissen:

  • Was ist und was will direkte Demokratie, was soll mit ihr erreicht werden?
  • Wie funktioniert sie und wie sollte sie geregelt sein?
  • Gibt es auch problematische Aspekte, worauf ist zu achten?
  • Welches sind die Unterschiede zwischen der Regelung, wie sie die Initiative und jener, welche die SVP für die Landesebene vorschlägt?
  • Wie könnte eine Verbesserung der Regelung der Mitbestimmungsrechte in den Gemeinden aussehen, was könnte dazu unternommen werden?
  • Aber auch, weil jetzt im Landtag ein neues Wahlgesetz beschlossen werden soll: Wie kann ein solches mehr Wahlfreiheit für die Bürgerinnen und Bürger und Garantien für eine qualitativ hochwertige politische Vertretung beinhalten?

Das sind in groben Zügen die Fragen, die uns bei einem solchen Treffen beschäftigen werden. Wir sind aber auch neugierig auf die Fragen, die Sie mitbringen.
Bei diesen Treffen könnten wir zudem von vielen Menschen, denen unser Anliegen wichtig ist, erfahren, wie sie sich vorstellen können und wünschen, dass wir unsere Sache weiter verfolgen.

Diese Einladung geht an ca. 150 Personen, die in den Gemeinden Sexten, Innichen, Toblach, Niederdorf, Prags, Gsies, Welsberg/Taisten, Rasen-Antholz, Olang und Percha wohnen und die, wie Sie, unser Volksbegehren im Gemeindeamt unterschrieben haben.

Als Zeitpunkt für das Treffen/Seminar haben wir uns für einen Samstag Nachmittag entschieden, um möglichst vielen die Möglichkeit zu geben, mitzumachen. Nur einen Abend dafür zu veran­schlagen, schien uns für alles, was angesprochen und vertieft werden sollte, zu knapp. Die Zusammenkunft sollte auch nicht unter Zeitdruck stehen, so dass sie ein angenehmes Zusam­mensein sein kann und ein gegenseitiges Kennenlernen möglich macht.

Wir würden uns freuen, wenn aus jeder der genannten Gemeinden jeweils 2-3 Personen teilnehmen könnten.

Wir kommen zusammen am

Samstag, den 12. November um 15 Uhr,
im Hotel Emma am Dorfplatz von Niederdorf.
Wir wollen uns ungefähr vier Stunden Zeit geben.

Bitte rufen Sie uns an oder schreiben Sie uns eine Mail an info@dirdemdi.org wenn Sie Fragen haben zu dem Treffen und um sich anzumelden. Dies bitte innerhalb 9. November.
Die Treffen werden von aktiven Mitgliedern der Initiative für mehr Demokratie aus dem Bezirk zusammen mit mir und Ihnen gestaltet.

Die Teilnahme ist unentgeltlich, aber als ehrenamtlich tätige Organisation, die allein von den Mitgliedsbeiträgen ihrer Mitglieder und den Spenden von Förderern lebt, sind wir sehr dankbar für jede Unterstützung, besonders für eine Mitgliedschaft bei der Initiative.

Diese Treffen werden im ganzen Land stattfinden, zehn bis zwölf, und damit Menschen in allen 116 Gemeinden angesprochen. Stellen Sie sich vor, wie wertvoll es wäre, wenn es auf diese Weise gelänge in jeder oder zumindest in den allermeisten Gemeinden eine Gruppe von Bürgerinnen und Bürgern zu bilden, die an ihrem Ort die autoritären Formen der Politik überwinden wollen und sich für eine Politik der gemeinsamen Gestaltung des Gemeinwohls einsetzen. Für mich ist das die konkreteste und zielführendste Antwort auf die Krisen in unserer Zeit.

Mit freundlichem Gruß

Stephan Lausch

p. s.:    Wenn Sie für sich beschlossen haben zur Veranstaltung zu kommen oder es auch davon abhängig machen wollen, ob noch jemand aus Ihrer Gemeinde teilnimmt, so können Sie bei uns anrufen und gesagt bekommen, wer in Ihrer Gemeinde die Einladung erhalten hat, um zu sehen, ob Sie jemanden von diesen kennen und anregen können, mitzukommen.

p.s. 2:  Su ca. 150 firme a favore dell’iniziativa popolare sulla democrazia diretta depositate presso gli uffici dei comuni dell’Alta Punteria solo quattro risultano da persone con nome italiano. A questo punto ci siamo limitati ad una lettera solo in lingua tedesca. All’incontro parleranno tutti nella propria lingua. Speriamo vivamente che questo per Lei non sia un deterrente per la parteci­pazione. Se la lingua tedesca per Lei è un ostacolo ma le piacerebbe incontrarsi sul tema proposto si potrà pensare ad un incontro in lingua italiana per tutto il comprensorio della Val Pusteria. Se così fosse Le saremmo grati se ce lo comunicaste.

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