Skiprojekte Sexten: Der nächste Versuch

Tz, 16.12.11

Noch hat das Verwaltungsgericht nicht entschieden, ob die Skiverbindung zwischen Helm und Rotwand gebaut werden darf. Und schon legt  die Sextner Dolomiten AG ein neues Projekt vor.

von Silke Hinterwaldner

Für die Sitzung am Mittwoch war bereits alles vorbereitet. Die Tagesordnung stand fest, der Haushaltsvoranschlag war bereit und die Gemeinderäte waren eingeladen. Aber: Die Einladung kam zu spät. In Sexten muss sie nämlich zehn Tage vor der Sitzung im Briefkasten stecken, diesmal waren es aber nur sieben Tage.

Die Sitzung musste verschoben werden. Der Grund: Der Tagesordnungspunkt zur Bauleitplanänderung, die den Zusammenschluss von Helm und Rotwand betrifft. Wäre der Bürgermeister bereit gewesen, diesen Punkt zu verschieben, hätte die Bürgerliste auf eine Eingabe verzichtet. Soweit kam es aber nicht. Schlussendlich wurde die gesamte Sitzung auf den 28. Dezember verschoben.

Kern der Sitzung ist zum einen der Haushalt, zum anderen besagte Skiverbindung von Helm und Rotwand. Zur Erinnerung: Vor über einem Jahr hat der Dachverband für Natur- und Umweltschutz einen Rekurs gegen den Bau der neuen Skianlagen eingereicht. Das Verwaltungsgericht ließ die Arbeiten daraufhin abbrechen. Jetzt wartet man auf den 25. Jänner, an diesem Tag soll das Gericht nämlich eine endgültige Entscheidung treffen: Dürfen die Aufstiegsanlagen und die Pisten gebaut werden oder dürfen sie nicht?

Die Sextner Dolomiten AG ist wohl des Wartens müde. Die Liftgesellschaft arbeitete kurzerhand einen neuen Plan für den Zusammenschluss der Skigebiete aus. „Es handelt sich dabei um eine deutliche Verbesserung des Projektes in ökologischer Hinsicht“, sagt der Bürgermeister. Fritz Egarter gehört zu den Unterstützern des Projektes. Er sagt: „Warum sollten wir ablehnen, wenn wir auf diese Weise etwas verbessern können?“ Das Pistenprojekt ist ohnehin bereits in den Bauleitplan eingetragen, die Mehrheit im Gemeinderat hat die Wünsche der Liftgesellschaft stets unterstützt.

Hans Peter Stauder hat eine andere Sicht der Dinge. Der Bürgerlistler ärgert sich darüber, dass die Sextner Dolomiten AG nun über eine Hintertür die Arbeiten beschleunigen will. Er sagt: „Die beiden Projekte ähneln sich sehr. Nur ein paar Kleinigkeiten wurden in der Variante verbessert. Wenn der Gemeinderat das genehmigt, werden wir sicher dagegen vorgehen.“ Stauder will das Urteil des Verwaltungsgerichtes abwarten, bevor neue Schritte gesetzt werden. Immerhin ist die Hauptverhandlung bereits für den 25. Jänner anberaumt.

Mark Winkler wollte schneller sein. „Wir haben die Situation eingehend studiert“, erklärt der Direktor der Sextner Dolomiten AG, „und haben nun die aus umwelttechnischer Sicht beste Lösung vorlegen können“. Auch die Liftgegner sollten ihm das zugute halten, findet er. Mit dem neuen Projekt fällt ein Viertel der Erdbewegungsarbeiten weg, eine Bergstation wird gestrichen, genauso wie der Zugang zum sogenannten Negerdorf oder zum Villgratter Bach. Mark Winkler ist zufrieden mit dem Ergebnis. Mit diesem Plan geht er erst in den Gemeinderat, dann geht es wieder zur UVP-Prüfung und weiter in den Skipistenplan. Die Spirale beginnt sich wieder zu drehen.

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