DAS LETZTE: Tschüss, 070212

Der Vorschlag hätte von mir sein können, sprach mich gestern die Metzgersfrau an, die meine Leserin ist. Leider ist er mir nicht eingefallen, und außerdem hätte ich wahrscheinlich aus Angst, als Spießer zu gelten, ihn nicht gemacht. So trifft das Verdienst die Passauer Schuldirektorin Petra Seibert. In ihrem Bemühen, den jungen Leuten außer Wissen auch gutes Benehmen beizubringen, hat die Pädagogin ihre Schule nun zur „Hallo- und Tschüss-freien Zone“ erklärt. Die Schülerinnen und Schüler sollen fortan ohne die norddeutschen Grußworte auskommen, am Schulgelände zumindest. Die Grußsprachregelung mag einem gewissen, den Bayern nachgesagten antipreußischen Reflex entspringen, aber sie ist mir sympathisch. Ich liebe eine gewisse regionale Färbung im sprachlichen Ausdruck und mit der bayerischen Schulleiterin teile ich die Abneigung gegen alles Piefkische, von tschüss bis rauf und runter, und auch das denglische „Hallo!“ klingt mir um kein bissl höflicher als das grobe „Pronto!“

flor

Dieser Beitrag wurde unter Das Letzte veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

Die Kommentarfunktion ist geschlossen.