Schlossgarage. BM Tschurtschenthaler: „Ein besseres Angebot reifen lassen“

Dolomiten, 17.02.2012

PROJEKT: Keine Gemeinderatssitzung am 27. Februar – Kronplatz Seilbahn AG kündigt überarbeitetes Angebot für Tiefgarage an.

VON MARTIN TINKHAUSER

BRUNECK. Die für den 27.Februar geplante Gemeinderatssitzung, bei der die Standortentscheidung zur neuen Tiefgarage beim Schloss hätte fallen sollen, wird nicht stattfinden. Die Diskussion im Rat wird bis spätestens Juni verschoben. Inzwischen will die Kronplatz AG eine angekündigte Nachbesserung zum Projektangebot „Schlossbergkurve“ nachreichen. Fast im allerletzten Moment, so unterstrich gestern im Rahmen einer Pressekonferenz BürgermeisterChristian Tschurtschenthaler, habe die Kronplatz AG, die gemeinsam mit der Fraktionsverwaltung das Parkhaus in der Schlossbergkurve bauen will, eine wesentliche Nachbesserung ihres bisherigen Angebotes angekündigt. Dieser Nachbesserung wolle man noch die Chance einer Bewertung geben, meinte Tschurtschenthaler. Bisher liege nämlich nur ein Angebot vor, das den Ausschreibungskriterien der Stadtverwaltung entspricht, nämlich jenes der Familie Pobitzer für die Schlossbergwiese. Zu Beginn der Sitzung unterstrich der Bürgermeister zunächst die Notwendigkeit einer Parkgarage am Schlossberg als flankierende Maßnahme zum Bau der Ausfahrt aus der Südumfahrung, so wie bereits 2008 im Verkehrs- und Mobilitätskonzept festgehalten. Nach der im April 2010 im Gemeinderat gefassten Entscheidung zugunsten der Garagenstandorte in der Schlossbergwiese oder in der Schlossbergkurve, sei er mit den Verhandlungen mit den Grundeigentümern beauftragt worden, erklärte Tschurtschenthaler. Für diese Verhandlungen habe der Gemeindeausschuss als Vorgabe beschlossen, dass die Stadtgemeinde die Tiefgarage nicht selbst bauen aber sehr wohl selbst führen, sprich den Erlös aus den Parkgebühren, erhalten wolle. Der Bau soll im Rahmen eines Raumordnungsvertrages (Kubaturtausch) verwirklicht werden. Derzeit, so unterstrich der Bürgermeister gestern deutlich, liege nur ein den Ausschreibekriterien gerecht werdendes Angebot vor, nämlich jenes zur Schlossbergwiese. Da die Zeit drängt – das Parkhausmuss auf jeden Fall vor der Eröffnung der Ausfahrt aus der Südumfahrung fertiggestellt sein – habe er für den 27. Februar die Entscheidung in den Ratbringen wollen. „Nach zwei Jahren Diskussion muss eineEntscheidung fallen“, sagt der Bürgermeister. Gleichzeitig wies Tschurtschenthaler gestern die Kritik der Bürgerliste, der Grünen und des Fraktionsvorsitzenden Walter Harpf über mangelnde Transparenz und Information zurück und betonte seinerseits, dass diese Kritiker bis heute keinen Alternativvorschlag vorzulegen vermocht hätten. Wenn nun die Kronplatzseilbahn AG erkläre, ein den Ausschreibungskriterien entsprechendes Angebot für den Standort Schlossbergkurve vorlegen zu wollen, so sei er bereit, darauf zu warten. Allerdings müsse das Angebot so eintreffen, dass der Gemeinderat noch innerhalb Juni eine Entscheidung treffen könne, begründete Tschurtschenthaler die Verschiebung der Diskussion im Gemeinderat.

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BRUNECK (mt). Das Angebot der Geschwister Pobitzer und der SBG GmbH (SGB = Schlossberggarage)

für den Standort Schlossbergwiese umfasst ein sechsstöckiges, unterirdisches Parkhaus. Pro  Deck  sind 100 Stellflächen vorgesehen. 300 Parkplätze würden die Bauherren selbst verkaufen bzw. vermieten. 200 Stellplätze werden Eigentum der Gemeindeverwaltung zur öffentlichen Nutzung. Für 100weitere Parkplätze bekommt die Gemeindeverwaltung eine auf vier Jahre beschränkt Kaufoption. Die Parkplätze können aber von Anfang an als öffentliche Parkplätze genutzt werden. Als Gegenleistung für den Bau und die Überlassung der Parkplätze, der die öffentliche Hand keinen Euro kostet, bekommen die Geschwister Pobitzer ein Baurecht im Bereich des Gewerbegebietes am Nordring für ein Dienstleistungszentrum mit Arztpraxis, Kinderhort, Studentenwohnungen usw. Das Parkhaus ist ausschließlich unterirdisch geplant. Einmal fertig gestellt wäre das Bild an der Oberfläche unverändert.

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