DAS LETZTE: Ehrenzeichen, 210212

Umsonst. Seit Weihnachten, als bekannt wurde, dass Michl Ebner das Tiroler Ehrenzeichen erhält, wartete ich auf gestern. Dass er es bekommt, war ja nie die Frage. Jeder wie er bekommt so was irgendwann. Für Ehrenhafte wie ihn sind die Zeichen erfunden worden. Aber wie es dabei sein würde, darauf war ich gespannt. Wie der Durnwalder dreinschauen würde, wenn er dem Ebner das Zeichen umhängt, ihm die Hand drückt und dazu warme Worte spricht. Denn das würde er tun müssen, so war es immer, und so will es das Protokoll. Würde der Landeshauptmann seinem Demonteur ins Auge schauen? Wie fest würde er sich auf die Zunge beißen? Würde er ein „Lieber Michl!“ über die Lippen bringen, ohne dass ihm dabei sein legendäres Grinsen zum Grausen erstarrt? Solche sadistische Phantasien trieben sich mir im Kopf um. Selbstverständlich malte ich mir in meiner krankhaft ständigen Verwertungshaltung schon aus, was ich darüber schreiben würde. Und dann das: Schleicht er sich. Haut ab nach Afrika.

flor

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