Lantschner Entlassung: Stol – Bericht & Kommentare

Stol, 01. März 2012

Lantschner fristlos entlassen

Nach seiner Suspendierung samt Disziplinarverfahren setzt der Verwaltungsrat der KlimaHaus-Agentur nun einen Schlussstrich unter die „Causa Lantschner“: Der Vertrag mit Norbert Lantschner als Direktor wurde aufgelöst – und das unmittelbar vor der Verhandlung des Falles vor dem Arbeitsgericht, die am Freitag hätte stattfinden sollen.

Bis zum 3. März galt die Suspendierung Lantschners. Der Verwaltungsrat der KlimaHaus-Agentur hat nun aber entschieden: Man will getrennte Wege gehen.

Zweimal war die Suspendierung verlängert worden: Zunächst vom 15. Jänner bis zum 15. Februar und dann bis zum 3. März. Am morgigen Freitag hätte das Arbeitsgericht über den Fall entscheiden sollen.

„Mit sofortiger Wirkung Vertrag aufgelöst“

Nun der Paukenschlag: die fristlose Entlassung von Lantschner. „Der Verwaltungsrat der KlimaHaus-Agentur hat mit sofortiger Wirkung den Vertrag mit Direktor Norbert Lantschner aufgelöst“, steht in der Stellungnahme des Verwaltungsrates.

Im Wortlaut heißt es weiter: „Herr Lantschner zeigte sich nicht bereit, die notwendigen und längst überfälligen strukturellen und technischen Erneuerungen im System KlimaHaus-Agentur auszuführen. Er war auch nicht wirklich bereit, die dafür notwendige Zweiteilung der Direktion zu akzeptieren. Dazu kommt der über die Medien vollzogene Vertrauensbruch des Direktors gegenüber dem Verwaltungsrat. Mit neuen Kompetenzen, neuer Führung und neuem Elan gilt es nun den Erneuerungsprozess umzusetzen.“

Die vier Gründe

Der Verwaltungsrat nennt vier Gründe für diesen Schritt: ungenügendes Management, Nicht-Ausführen von Planungsinstrumenten und fehlende Information des Verwaltungsrates, verleumderische Aussagen, sowie fehlende Akzeptanz des angebotenen Lösungsansatzes und die mehrfach geäußerte Rücktrittsabsicht.

Vorwurf: Fehlende bzw. mangelnde Information

So kritisiert der Verwaltungsrat, dass „zentrale Managementinstrumente, wie Quartalsberichte über die wirtschaftliche Situation und Budgetplanungen, gar nicht, verzögert oder nur mangelhaft ausgeführt“ worden seien.

Lantschner wird zudem vorgeworfen, dem Verwaltungsrat des Öfteren zentrale Informationen über die Entwicklung der Agentur vorenthalten zu haben. „So wurde dieser nicht über Klagedrohungen von Seiten externer Firmen in Kenntnis gesetzt“, heißt es in der Stellungnahme.

Vorwurf: Verleumderische Aussagen

Vorgeworfen wird Lantschner auch, verleumderische Aussagen getätigt zu haben. Lantschner habe das Vertrauensverhältnis zum Verwaltungsrat und dem Eigentümer untergraben.

Außerdem, so der Verwaltungsrat, habe er dem Lösungsvorschlag, die Direktion zweizuteilen, nicht zugestimmt.

Er habe vielmehr mehrfach seine Rücktrittsabsicht geäußert, gegenüber der Presse, dem Verwaltungsrat, dem Eigentümer und in einem Schreiben an den Landeshauptmann.

Agentur will nun „neue Kompetenzen“

Mit „neuen Kompetenzen“ wolle sich die Agentur nun weiterentwickeln, heißt es abschließend. Die Agentur behalte es sich vor, „rechtmäßiger Besitzer der Marke und der KlimaHaus-Idee sowie aller betrieblichen Initiativen, welche auf das KlimaHaus zurückzuführen sind, zu bleiben“, stellt der Verwaltungsrat klar. Auch eine Erweiterung in Richtung einer Energieagentur werde angestrebt.

Lantschner wollte sich Disziplinarverfahren stellen

Norbert Lantschner selbst wollte sich dem Disziplinarverfahren stellen. Das hatte er in einem STOL-Interview im Januar bekräftigt (siehe eigenen Artikel). Damals betonte er auch,sich den Schritt einer Kündigung vorzubehalten. Zuvor, so Lantschner, wolle er das „konstruktive Gespräch“ suchen, da er „Viel Lebensenergie“ in das Projekt KlimaHaus gesteckt habe.

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Kommentare

falcao, 02.03.2012 – 11:02 Uhr
dem herrn laimer steht das wasser bis zum hals und mit solchen aktionen will er von sich ablenken aber ihn wirds auch nimmer viel nützen meiner meinung nach wird er auch seinen hut nehmen müssen. meiner meinung nach gut so

wernell, 02.03.2012 – 08:43 Uhr
Welche Qualitäten im öffentlichen Dienst gefragt sind wissen wir seit Laimer und Rainer.
Ehrlichkeit und Korrektheit sind für eine Karriere mit Sicherheit hinderlich.
Und am meisten gestört wird die Idylle der Verwaltungsräte durch jemanden der arbeitet.
Das hat dann auch Folgen wie man sehen kann.
Lantschner ist weg- die Klimaagentur ruhe in Frieden

susanne, 01.03.2012 – 20:50 Uhr
Typisch öffentlicher Dienst, die faulen und inkompetenten, aber mit „Schleimerqualitäten“ dürfen bleiben, die fleissigen und kompetenten mit Weitblick müssen gehen. Das zieht sich von der Putzfrau bis zu den Chefsesseln durch……. und das traurige daran ist, es wird sich nie ändern. Lantschner ist ein sehr fleissiger, zuverlässigen und kompetenter Mensch. Er hat was besseres verdient.

Cliquenmaster, 01.03.2012 – 19:12 Uhr
Tippe mal, dass Lantschner so schnell entlassen wurde, damit Michl Laimer als neuer Klimahausdirektor anfangen kann.
Als Landesrat kann er den Bürgern ja nicht mehr zugemutet werden.

iingeborg, 01.03.2012 – 17:36 Uhr
Wenn sie mit neuer Führung, neuen Kompetenzen und neuem Elan wieder anfangen wollen, könnten Sie doch den Michl Laimer einsetzen. Dann gibt es bald dort auch ein Sumpfgebiet!

mr.spok, 01.03.2012 – 17:30 Uhr
Nicht traurig sein Herr Lantschner, bald wird der Sessel vom Michl Laimer frei!

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