DAS LETZTE: Frauenmontag, 090312

Hohe Feiertage, das wissen die wenigsten mehr, hatten einst so wie einen Vor- auch einen Nachfeiertag. Das Fest war gewissermaßen so groß, dass es sich nicht einfach mit dem Feierabend verräumen ließ. So wurde noch am Tag drauf ein bissl nachgefeiert oder einschlägig treffender ausgedrückt: nachbetreut. Es gab den Montag, und „Montag machen“ war noch nicht kriminalisiert, an gewissen, eben nachhochfeiertäglichen Montagen sogar ausdrücklich vorgesehen. Den Menschen von einer Stunde auf die andere aus dem himmlischsten Rausch in die trockenste Arbeitswirklichkeit zu katapultieren, das hat erst unsere durchökonomisierte Zivilisation sich erfunden. Ein Rest solch institutionalisierter Festtagsnachbetreuung hat sich am Beispiel des Sarner Kirchtags erhalten. Da wird noch einmal nachgeschenkt und in geselliger Runde des Erlebten gedacht. Ich erinnere daran, weil der Weltfrauentag in Südtirol allmählich jenen Rang erreicht, dass er einen Nachbetreuungstag bräuchte bzw. sich verdiente.

flor

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