CIPRA: Alpen vom Verkehr überrollt

Noch nie wurden so viele Güter durch die Schweiz transportiert wie 2011. Den Titel als „Transit-Übergang Nummer 1″ bekommt allerdings der Brennerpass.

Der alpenquerende Güterverkehr in der Schweiz knackt zwei Rekorde. Das geht aus dem Mitte März veröffentlichten Bericht des Eidgenössischen Departements für Umwelt und Verkehr hervor. Im Jahr 2011 wurden auf der Strasse und der Schiene zusammen erstmals über 40 Millionen Tonnen Güter durch die Schweizer Alpen transportiert. Dies, obwohl Europas Wirtschaft in einer Krise steckt. Noch nie zuvor wurden auch so viele Güter auf der Schiene transportiert, nämlich 25,6 Millionen Tonnen oder fast 64 Prozent. Mit rund 1,3 Millionen alpenquerenden Fahrten auf der Strasse verfehlt die Schweiz indes das gesetzlich festgelegte Verlagerungsziel für 2011 von einer Million.
In den gesamten Alpen wird, im Gegensatz zur Schweiz, der Grossteil der Güter auf der Strasse befördert. Im vierten Jahresbericht des „Ständigen Observatoriums für den Strassen- und Schienengüterverkehr im Alpenraum“ vom vergangenen Dezember heisst es: Im Jahr 2010 wurden fast 194 Millionen Tonnen über die Alpen transportiert, davon fast 66 Prozent auf der Strasse. Die Schiene hatte in Frankreich nur einen Anteil von 10,5 Prozent, in Österreich rund 34 Prozent.
Der meist befahrene Alpenpass ist der Brenner: Bereits 2010 wurden 1,8 Millionen Tonnen mehr Güter über den österreichisch-italienischen Pass gekarrt als 2011 über sämtliche Schweizer Alpenübergänge, nämlich 41,9 Millionen Tonnen. Letztes Jahr nahm der Strassengüterverkehr am Brenner um weitere 3,5 Prozent zu.

21.03.2012 – http://www.cipra.org/de/alpmedia/news-de/4564

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