Arbeitskreis FAHRGAST Tirol zu Einstellung Direktzüge Innsbruck-Lienz, 31.03.2012

Südtirols Mobilitätslandesrat Thomas Widmann (SVP) weigert sich laut Tiroler Tageszeitung vom 30.03.2012 – die zwischen Innsbruck und Lienz verkehrenden Direktzüge mitzufinanzieren, obwohl diese Züge auch Halte in Südtirol bedienen.

Der „Arbeitskreis FAHRGAST Tirol“ fordert daher, dass die Direktzüge aus dem Südtiroltakt genommen werden und in Südtirol hinkünftig ohne Aufenthalt durchgefahren wird, wie dies vor Jahrzehnten bei den so genannten Korridorzügen ohnedies üblich war. Dadurch kann die Fahrzeit der Züge zwischen Nord- und Osttirol verkürzt werden. Beim „Arbeitskreis FAHRGAST Tirol“ gehen nämlich immer wieder Beschwerden insbesondere aus Osttirol ein, in denen Fahrgäste die langen Fahrzeiten massiv kritisieren. Das ist auch LHStv. Anton Steixner (ÖVP) bestens bekannt, da der „Arbeitskreis FAHRGAST Tirol“ aufgrund Osttiroler Beschwerden in dessen Büro bei Florian Kurzthaler seit Jahren immer wieder interveniert.

Es sind also die Fahrzeiten der Direktzüge drastisch zu reduzieren und nicht die Fahrgäste von der Schiene auf die Straße – sprich in den Bus – zu verlagern. Sämtliche Tiroler Politikerlnnen reden seit Jahren davon, dass Personen- und Gütertransporte von der Straße auf die umwelttreundlichere Schiene verlagert werden müssen. Die politisch Verantwortlichen tun allerdings genau das Gegenteil. Dass solche Politikerlnnen sowohl beim Bund in Wien als auch auf EU—Ebene ihre Glaubwürdigkeit verspielt haben und nicht mehr ernst genommen werden, belegen die verkehrspolitischen Misserfolge der letzten Jahre recht deutlich.

Mit freundlichen Giüßen
Martin Teißl
Sprecher des „Arbeitskreises FAHRGAST Tirol“
www.fahrgast-tirol.at

Der „Arbeitskreis FAHRGAST Tirol“ ist Partner von „PRO BAHN Österreich“
www.pro-bahn.at

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5 Antworten auf Arbeitskreis FAHRGAST Tirol zu Einstellung Direktzüge Innsbruck-Lienz, 31.03.2012

  1. Sehr geehrte Frau Niederkofler,

    Ich werde mir mal den neuen Fahrplan 2012/13 im November anschauen, und sobald ich mal wieder in Österreich bin, und zwar in Lienz, werde ich mal Varianten durch Arbeiten, vielleicht finde ich eine vertretbare Antwort auf ein neues System.

    Viele Grüße aus Köln

  2. Da die Strecke Teilweise Eingleisig ist, kann man die Direktzüge wohl kaum Beschleunigen. Dringend wäre natürlich ein Zweigleisiger Ausbau, aber dann müßte die Strecke außen herumgeführt werden, was wieder ein Nachteil für die Reisenden wäre. Man könnte nur eine Variante bedienen, und zwar alle REX-Züge mit wenigen Halten fahren, und Regionalzüge die alle Bahnhöfe bedienen würden, somit würden Reisenden sowie Pendler die schnelleren Züge benutzen.

    • forum sagt:

      Genau in die Richtung sollte es gehen, für die Pustertaler Bahn ist eine neue Angebotsstufe zu definieren, zusammen mit der Riggertalschleife (direkte Verbindung Richtung Brixen) sind eine Reihe von gezielten Eingriffen ausfindig zu machen, die es ermöglichen, sowohl die Fahrtzeiten als auch die Kapazität zu erhöhen, damit auch beschleunigte Züge möglich sind.
      HP Niederkofler

      • Sehr geehrter Herr Niederkofler,

        Ich Danke Ihnen für eine klare Antwort.
        Denn da stimme ich Ihnen voll zu. Denn an der Strecke von ich wohne (Strecke: Köln-Mönchengladbach-Venlo) gibt es auch die Eingleisigkeit, und zwar zwischen Mönchengladbach Hbf und Kaldenkirchen, und dort fahren nicht nur RE-Züge bis Venlo, sondern auch Güterzüge National+International, sowie die Umleitungszüge: (ICE/CNL) Amsterdam-Frankfurt/Basel/München/Innsbruck, und es geht. So fahren RE-Züge mit wenigen Halten, und Regionalbahnzüge mit allen Halten. Denn im Raum Köln gibt es genügend Eingleisige Strecken, wo ein halbstundentakt besteht, mit Kreuzungspunkten. Und es werden immer mehr Stillgelegte Strecken wieder in Betrieb genommen.

  3. forum sagt:

    Mit dem Halbstundentakt ist ein anderes Fahrtmuster nicht möglich, schon gar keine schnelleren Trassen, weil es zuwenig Kreuzungsstellen gibt. Als diese Züge noch Korridorzüge waren, sind sie auch nicht durchgefahren, sondern mussten natürlich die Kreuzungen abwarten, nur waren das weniger, weil insgesamt wesentlich weniger Züge verkehrten. Im Abschnitt Franzensfeste-Innichen sind zur Zeit nur Vintl und Toblach „frei“ – in Mühlbach, Ehrenburg, Bruneck, Olang und Niederdorf kreuzen sich halbstündlich die Taktzüge. Die Fahrtzeiten haben sich damit allgemein verlängert, dafür wird halbstündlich gefahren. Schnellzüge sind durchaus zu überlegen, aber dazu braucht es ein anderes Betriebsmodell und Ausbauten. Bis dahin können die Züge Lienz-Innsbruck zumindest untertags nur in den Takt eingebaut werden, womit aber auch klar ist, dass es sich damit um reguläre Regionalzüge handelt, die im Südtiroler Abschnitt vom Land Südtirol wie die anderen Regionalzüge zu finanzieren sind.
    HP Niederkofler