DAS LETZTE: Motorschlitten, 120412

Man kann nicht alles haben, und auch nicht alles nicht. Zwischen zwei Übeln werden wir uns stets für das geringere zu entscheiden haben. Herauszufinden, welches das im Zweifelsfall ist, dafür lieferte die Chronik dieser Tage ein anschauliches Beispiel aus dem Obervinschgau. Gleich hinterm Reschen, so war zu lesen, traf ein Schneekatzenpilot auf einen Bären. Der Mann, gepanzert in seinem Vielhundert-PS-Geschoss, hatte leicht lachen. Statt abzuhauen, konnte er sich aufs Beobachten verlegen und sah: Der Bär hatte einen in der Gegend abgestellten Motorschlitten, ja, gerissen nicht wirklich, aber sagen wir: angerempelt. Jedem Menschen mit Sinn für Wesentliches wird sich nun die Frage stellen: Wer ist denn da der Schädling, der Bär oder der Schlitten? Gemessen am Schaden an der Natur, und darum geht’s doch, eindeutig der Schlitten. Er ist laut, stinkt, stört, in der Regel illegal, und: Wie viele Menschenopfer hat das motorisierte Ungeheuer schon gefordert und wie so gar keine der Bär!

flor

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