DAS LETZTE: Milch, 28042012

Wer ist für wen da? Der Bauer für den Hof, und nicht umgekehrt. Das gilt unstrittig seit je, und wer es nicht versteht, ist kein Tiroler. Neu aus Tiroler Sicht ist, was der Obmann des Südiroler Sennereiverbands, Joachim Reinalter, vorgestern bei der Vorstellung der Jahresbilanz 2011 sagte. Im Land fließt weniger Milch. Dass der Obermelker damit keine Freude hat, ist ihm nicht zu verargen. Überraschen tut die Drohung, die der stets um geschrobenes Akademikerdeutsch bemühte Milchbauernfunktionär damit verband. Er sagte, vom Rückgang der Milchanlieferung sei allmählich „die Versorgung der Milchhöfe gefährdet“. Ein Tiroler Dogma erfährt dadurch seine Quadratur: Der Bauer ist nicht nur für seinen Hof da, das sowieso, der Bauer ist auch für den Milchhof da, und nicht umgekehrt. Die Milchhöfe, auch das muss dem verstädterten Publikum eigens gesagt werden, das sind die Mila, die Senni, die Brimi, und wie die – systematisch überdimensionierten – Milchfabriken alle heißen. Um sie geht’s. flor

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