DAS LETZTE: Nachruf, 120512

Morgen ist’s um, ’s isch Zeit für den Nachruf. Es wird besser gegangen sein, als erhofft, das heißt: schlechter. Gastwirte und Budenbetreiber, das war schon Freitag abzusehen, haben sich bei der Eindeckung mit Speis und Trank übernommen. Sie müssen an unseren eigenen Trinkgewohnheiten Maß genommen und das mit 300.000 multipliziert haben. Sie mögen sich ans Land wenden um Ernteausfall-Entschädigung. Denn wer sonst hat den Einfall der Barbaren vorhergesagt! Der Landeszivilschutz spezialisierte sich auf den Schutz von uns Einheimischen. Bozen „ am besten meiden!“ lautete sein erstes Gebot. Abhauen, wenn Gäste kommen – das sind mir schöne Gastgeber! Ich war gestern in Bruneck unterwegs, und jeder glaubte, ich sei deshalb dort: weil Alpini-Flüchter. Zu meinem Trost hab ich auf der Rückfahrt im Zug Pusterer getroffen, die eigens deshalb nach Bozen fuhren. Ich lob mir meinen Metzger. Der, auch genervt von den Alpinischützern, sagte: „Was soll die Panikmache? Die gehen ja alle wieder.“

flor

 

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