DAS LETZTE: Tempora, 070612

Tempora mutantur et nos mutamur in illis. Ab und zu muss so ein lateinischer Spruch sein, die Leute könnten sonst meinen, ich hätte nicht einmal Schulen gemacht. Für wen ich’s übersetzen muss: Die Zeiten ändern sich, und wir uns in ihnen. Die ganze Strahlkraft des Verses erschließt sich freilich nur einem, der ihn auch noch in seinem Hexameter-Rhythmus zu lesen versteht, aber ich möchte niemandem nahe treten. Warum ich sentimental werde? Ich erinnere mich an die Zeiten, da es von Führungskräften oft hieß, „privat ist er ein Säckel, aber sein Geschäft versteht er“. Das war als Kompliment gemeint. Jetzt lese ich, der Verwaltungsrat der Klima-Haus-Agentur habe bei der Wahl von Ulrich Santa zum neuen Direktor als besonderen Vorzug gewertet, dass dieser „menschlich sehr angenehm und umgänglich“ sei. Diese Eigenschaft sei heutzutage „unerlässlich, um ein Team zu führen“. Sag ich doch: Tempora mutantur. Der geschasste Direktor Norbert Lantschner, bis gestern der Beste, war ein Säckel.flor

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