DAS LETZTE: Volkszählung, 140612

Gezählt, gemärkt, gewogen – und für unbedenklich befunden. Die Volkszählungsdaten sind da, und alles blieb beim alten – grosso modo. Der „Alto Adige“ hatte vorab (und exklusiv, versteht sich) eine Zunahme bei der italienischen Volksgruppe gemeldet. Woher er das hatte? Redaktionsgeheimnis, aber immerhin: Es stimmt zuversichtlich, dass dort, in diesem schnellen Brüter des „disagio“, neuerdings wieder positiv gedacht wird. Es wurde doch jahrelang nur noch ein Abwandern und Aussterben herbeigeschrieben. Nun ist es amtlich: für die Italiener nicht so unerwartet positiv, wie von ihrer Zeitung plötzlich versprochen, aber viel weniger negativ, als von der gleichen Zeitung zuvor angedroht. Und was noch zu sagen wäre: Dafür, dass alles gleich blieb, also nichts war, dröhnen mir die deutschen Schlagzeilen zu völkisch: Deutsche und Ladiner „legen zu“, Italiener „brechen ein“, Martell „100 Prozent deutsch“, und der Parteiobmann deutet Statistik als „Bekenntnis zur Identität“. Wahlkampfrhetorik!
flor

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