Flugplatz Bozen: Für zusätzliche Passagiere zahlen

Dachverband für Natur- und Umweltschutz, 11.06.2012

Flugplatz Bozen/Einstieg der Provinz Trient – Die Provinz Trient soll bis zu einem Drittel in den maroden Flugplatz Bozen einsteigen. Zudem sollen den Trientner Fluggästen mit finanziellen Anreizen der für sie im Gegensatz zu Verona ungünstigere Flugplatz Bozen schmackhaft gemacht werden. Angesichts der wirtschaftlichen Lage und der beschämend geringen Auslastung ist diese politische Entscheidung nicht zu rechtfertigen. 

Die Südtiroler Landesregierung bietet der Provinz Trient einen Einstig in die Führung des Bozner Flugplatzes ein, indem sie bis zu einem Drittel der Gesellschaft übernehmen könne. Um das Defizit zu verringern, das dann ja aufgeteilt würde, wie LH Luis Durnwalder zitiert wird. Die Provinz Trient wird sich aber hüten, den selben Fehler zu begehen wie die Südtiroler Politik, die mittlerweile 15 Jahre an einer vollkommen überflüssigen, ungenutzten und nur durch Steuergeld am Leben erhaltenen Infrastruktur festhält. Übernimmt Trient auch 30 Prozent der bisherigen Kosten des Flugplatzes von gut und gerne 55 Mio. Euro?

Dass der Flugplatz Bozen für die Trientner im Vergleich zu Verona unattraktiv ist, zeigt alleine schon die Tatsache, dass man sie mit „Anreizen“ anlocken will, um von Bozen aus zu starten. Wer wird die Kosten für diese Anreize der Trientner übernehmen.

Einerseits schwört uns die lokale Politik auf eine neue Bescheidenheit, auf öffentliches und privates Sparen ein, auf der anderen Seite werden fröhlich jedes Jahr völlig unverantwortlich Millionen Euro an Steuergeldern zur künstlichen Belebung des Bozner Flugplatzes sprichwörtlich beim Fenster hinaus geworfen. Die aktuellen Zahlen der Passagierbewegungen der Monate März (-23%) und April (-41,5%) im Vergleich zum Vorjahr sind, gelinde gesagt, verheerend. Der Provinzflugplatz Bozen ist mitten in der Bedeutungslosigkeit angekommen. Diese Situation wird sich weder mit dem Einstieg der Provinz Trient noch mit einer neuen Fluggesellschaft entscheidend umkehren lassen. Die heutigen Entscheidungsträger müssen hier endlich Verantwortung für ihre Fehlentscheidungen zum Flugplatz Bozen übernehmen und die einzig richtige Lösung, nämlich die Schließung des Flugplatzes, nicht durch weitere sinnlose Geldspritzen auf ihre Nachfolger abwälzen.

Der Aussage gerecht wird auch der stol.it-Artikel „Schuldenkrise bringt europäische Fluglinien in Turbulenzen
und besonders der südtirolnews-Artikel „Flugplatz Bozen: Rom erwägt Schließung

Dieser Beitrag wurde unter Pressemitteilungen abgelegt und mit , verschlagwortet. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

Die Kommentarfunktion ist geschlossen.