PM Dachverband zu Transit Nord-und Südtirol. 29.4.19

Transit/Nordtirol-Südtirol: Endlich mehr Maßnahmen auf Südtiroler Seite

Die italienischen Handelskammern und die Frächter kritisieren in ihrem Positionspapier die Nordtiroler Politik bezüglich Einschränkung des Transitverkehrs. Im spezifischem Fall geht es um die Nordtiroler Maßnahmen wie die Blockabfertigung, das sektorale Fahrverbot und das Nachtfahrverbot, um die Belastung der Anrainer zumindest ein wenig zu reduzieren. Diese Maßnahmen sind auch für Südtirol und das Trentino längst überfällig, allerdings hat die Politik diesseits des Brenners noch nicht denselben Mut bewiesen wie die Nordtiroler Regierungskoalition von ÖVP und Grünen.

Allerdings ist völlig unverständlich, dass diesbezüglich genau die Frächter von einem wirtschaftlichen Schaden für unser Land sprechen. Sind es etwa nicht gerade sie, welche durch die günstigere Maut in Südtirol und die günstigeren Preise für Diesel in Österreich einen Umweg von bis zu 300 km in Kauf nehmen, wenn sie von der westlichen Poebene ins westliche Mitteleuropa oder umgekehrt fahren und dafür auch noch eine bis zu vier Stunden längere Fahrzeit in Kauf nehmen?

Nach Schätzungen benutzen diesen Umweg beinahe 1 Million der etwa 2,5 Millionen LKWs, welche jährlich den Brenner überqueren, und belasten somit die Umwelt wesentlich mit. Leider wird dieser Wahnsinn solange weitergehen, bis es nicht eine Mautanpassung an die Schweiz und eine Harmonisierung der Dieselpreise auf EU-Ebene geben wird. Nur durch diese Maßnahmen kann der Umwegverkehr einzudämmen sein.

Bis dahin ist die Entscheidung der Nordtiroler Regierung, wenn auch nur ein Tropfen auf den heißen Stein, die einzige Alternative, um die Transit geplagte Bevölkerung im Wipptal, Eisacktal und Etschtal wenigstens etwas zu entlasten.

Der von den Handelskammern angeregten Verlagerung auf die Schiene, von der seit vielen Jahren gesprochen wird, aber bis jetzt noch nichts Konkretes zu sehen ist, muss eine Modernisierung des Rollmaterials einhergehen, um die Lärmbelastung des veralteten Rollmaterials drastisch zu reduzieren.

Klauspeter Dissinger – Vorsitzender
Andreas Riedl – Geschäftsführer

29.4.19

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